Elisabeth Herrmann: Das Kindermädchen

Elisabeth Herrmann: Das Kindermädchen

In “Das Kindermädchen” verpackt Elisabeth Herrmann ein ernstes Thema in eine spannende Krimihandlung mit einer Brise schwarzen Humor.

Joachim Vernau hat gerade einen richtig guten Lauf. Nicht nur, dass er mit der zukünftigen Innensenatorin Sigrun von Zernikow verlobt ist, er soll auch Partner der renommierten Anwaltskanzlei ihres Vaters werden. Doch da erscheint eine alte Ukrainerin namens Olga in der ehrwürdigen Villa der von Zernikows und möchte eine Unterschrift von Joachims Schwiegervater in spe. Als die Seniorin am nächsten Morgen jedoch tot aus dem Landwehrkanal geborgen wird, schöpft Joachim Verdacht und fängt an, in der Vergangenheit der Familie von Zernikow zu stochern.

Unterstützung findet er bei seiner ehemaligen Studienkollegin Marie-Louise. Bald finden sie heraus, dass das damalige Kindermädchen eine Zwangsarbeiterin aus der Ukraine war, die 1944 aus fadenscheinigen Gründen hingerichtet worden ist. Noch bevor sie weiter bohren können, kommt es zu den ersten Einschüchterungsversuchen. Doch Joachim und Marie-Louise geben nicht auf und decken nicht nur ein überraschendes Geheimnis auf.

Das Kindermädchen – der Debüt-Krimi von Elisabeth Herrmann

Elisabeth Herrmanns Debüt-Thriller “Das Kindermädchen” ist nicht nur ein erstklassiger Krimi mit feinem Humor, es ist auch ein Bericht über ein wenig beachtetes Kapitel deutscher Geschichte. Während der NS-Zeit wurden viele junge Frauen aus Polen und der Ukraine zu Kindermädchen reicher Familien in Deutschland zwangsverpflichtet. Bis heute ist es für diese Frauen sehr schwierig Entschädigungen zu bekommen, da sie eine Bescheinigung ihrer ehemaligen „Arbeitgeber“ brauchen. Die Autorin schafft es, ein ernstes Thema in eine spannende Krimihandlung zu verpacken und verzichtet dabei nicht auf Witz und schwarzen Humor. Eine Gratwanderung, die ihr bestens gelingt. Dazu ein Hauptdarsteller, der umrundet von toughen Frauenfiguren, selbst eine gute Figur macht.

Im Juni 2007 erschien ihr zweiter Krimi „Die 7. Stunde“. Hoffen wir, das noch viel folgen werden. Sehr empfehlenswert.

Die Autorin

Elisabeth Herrmann ist 1959 in Marburg/Lahn geboren. Sie machte Abitur auf dem Frankfurter Abendgymnasium und arbeitete nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman “Das Kindermädchen” ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher sind derzeit verfilmt: Die Reihe um den Berliner Anwalt Vernau sehr erfolgreich mit Jan Josef Liefers vom ZDF. Elisabeth Herrmann erhielt den Radio-Bremen-Krimipreis und den Deutschen Krimipreis 2012. Sie lebt mit ihrer Tochter in Berlin.

Weitere Joachim Vernau Krimis von Elisabeth Herrmann: # Düstersee # Die 7. Stunde # Die letzte Instanz # Das Kindermädchen # Requiem für einen Freund # Totengebet # Versunkene Gräber #
Mit der Tatortreinigerin Judith Keppler: #
Schatten der Toten # Stimme der Toten # Zeugin der Toten
Ihre Jugendthriller:
# Die Mühle # Lilienblut # Ravna – Tod in der ArktisRavna – Die Tote in den Nachtbergen # Schattengrund # Seefeuer
und # Schneegänger # Das Dorf der Mörder

hallo-buch.de - 
Rezensionen und 
Buchtipps von Silke Schröder
hallo-buch.de

      

© Goldmann Verlag
448 Seiten
11. November 2007
ISBN: 978-3442464555

      

Großartige Buchtipps – Deutsche Thriller at the best!


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