Mechtild Borrmann: GrenzgÀnger
Mechthild Borrmann erzĂ€hlt in GRENZGĂNGER eine emotional-bewegende Story ĂŒber WaisenhĂ€user und Kirche in der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Langsam naht vor Gericht der Tag der Entscheidung. Hat Henni ihren Vater und eine Nonne, eine ehemalige Kinderheimleiterin, ermordet? Klar ist: Der Hass auf ihren Vater sitzt tief bei ihr, denn der glĂ€ubige Christ hat ihre jĂŒngeren Geschwister kurz nach dem Krieg ins Heim gesteckt, wĂ€hrend sie selbst in eine Besserungsanstalt kam, nachdem sie beim Kaffeeschmuggel ĂŒber die belgische Grenze erwischt wurde. Henni schweigt zu der Anklage. Ihre Freundin Elsa glaubt fest an ihre Unschuld, doch wenn es so ist, warum entlastet Henni sich nicht selbst? Die Lage scheint aussichtslos, aber als ein junger Jurastudent sich des Falles annimmt, kommt neuer Schwung in die Sache.
WaisenhÀuser und Kirche
Mechthild Bormann ist eine Meisterin im AufspĂŒren und Darstellen sensibler historischer Themen aus der nahen Vergangenheit. Dieses Mal berichtet sie von furchtbaren ZustĂ€nden in Waisenheimen der Nachkriegszeit und der zweifelhaften Rolle ihrer Betreiber, der Kirche. Dabei switcht sie immer wieder von der Gegenwart ihrer Anfang der 70er Jahre angesiedelten Geschichte zurĂŒck in die Vergangenheit. ErzĂ€hlt wird die Geschichte der Familie Schöning, die nahe der belgischen Grenze wohnt und zwei ihrer vier Kinder in einem kirchlichen Kinderheim unterbringt, wo sie den sadistischen Machtspielen der Nonnen ausgesetzt sind. Als Grundlage dienten der Autorin sicherlich die Veröffentlichungen von frĂŒheren Heimkindern, die seit 2009 ihr Schweigen brachen und die damaligen verheerenden ZustĂ€nde öffentlich machten. Mechthild Bormann zeigt in âGrenzgĂ€ngerâ aber auch, dass Recht nicht immer Gerechtigkeit bedeutet. So erzĂ€hlt sie eine emotional-bewegende Story aus einer dĂŒsteren Episode der deutschen Nachkriegsgeschichte. Mehr davon!
Die Autorin
Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend am Niederrhein. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, war sie u.a. als Tanz- und TheaterpĂ€dagogin und Gastronomin tĂ€tig. Mit âWer das Schweigen brichtâ schrieb sie einen Bestseller, der mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet wurde und wochenlang auf der KrimiZeit-Bestenliste zu finden war. FĂŒr den âGeigerâ wurde Mechtild Borrmann als erste deutsche Autorin mit dem renommierten französischen Publikumspreis âGrand Prix des Lectricesâ der Zeitschrift âElleâ ausgezeichnet. 2015 wurde sie mit âDie andere HĂ€lfte der Hoffnungâ fĂŒr den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Mechtild Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld. Weitere Romane von Mechtild Borrmann: Feldpost # GrenzgĂ€nger # TrĂŒmmerkind #