Karen Duve: Taxi
Karen Duve schreibt mit TAXI lakonisch und komisch einen gradlinigen und unerbittlichen wie humorvollen Roman.
Anstatt wie alle anderen nach der Schule ein Studium oder eine Ausbildung zu beginnen, fängt Alexandra Herwig an, nachts Taxi zu fahren. Sie kann sich zwar schlecht Straßennamen merken, doch die Prüfung ist für die intelligente junge Frau kein Problem. So lernt sie schon bald andere Taxifahrer kennen, die sich alle als gescheiterte Existenzen erweisen.
Als einzige Frau taucht sie in das Universum der Studienabbrecher, Möchtegern-Künstler, verkappten Philosophen und verklemmten Frauenhasser ein. Und auch wenn ihr der Job auf Dauer zu schaffen macht – Alexandra bleibt stoisch im Geschäft.
Lakonisch und komisch erzählt Karen Duve in “Taxi” die Geschichte der eigenwilligen Alexandra, die viel weiß, aber sich aufgrund ihrer Minderwertigkeitskomplexe nicht allzu viel zutraut. Gefangen in ihrer eigenen Untätigkeit, landet ihre Protagonistin in einer Zeitschleife, die aus endlosen Taxi-Schichten und unerheblichen Bekanntschaften besteht. Gekonnt spiegelt der Roman auf diese Weise das „no future“-Gefühl der 80er Jahre wieder.
Karen Duve hat mit es “Taxi” nach ihren Büchern „Regenroman“ und „Dies ist kein Liebeslied“ wieder geschafft, einen ebenso gradlinigen und unerbittlichen wie humorvollen Roman zu schreiben. In jedem Fall empfehlenswert. Schade, dass es nicht mehr Schriftstellerinnen wie Karin Duve gibt.
Karen Duve, 1961 in Hamburg geboren, lebt mit einem Maultier, einem Pferd, einem Esel, zwei Katzen und zwei Hühnern auf dem Lande in der Märkischen Schweiz. Ihre Romane Regenroman (1999), Dies ist kein Liebeslied (2002), Die entführte Prinzessin (2005) und Taxi (2008) waren Bestseller und sind in 14 Sprachen übersetzt.
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