Felicia Yap: Memory Game
In MEMORY GAME von Felicia Yap entsteht ganz subtil eine fesselnde Story, deren Plot immer wieder zu verblüffenden Situationen führt.
Das Ehepaar Claire und Mark lebt in einer streng eingeteilten, verrückten Welt: Alle Erwachsenen haben nur noch ein Kurzzeitgedächtnis, aber während sich die Duos immerhin noch an die beiden letzten Tage erinnern können, schaffen die Monos nur einen. Um nicht völlig ohne Vergangenheit leben zu müssen, werden iDiarys benutzt. Mark, ein Duo, ist ein angesehener Autor und aufstrebender Politiker, Claire hingegen eine Mono. Die beiden sind ein Paar, doch als ein Mord in der Nähe ihres Zuhauses passiert, stellt sich heraus, dass Mark die Tote kannte und wahrscheinlich sogar ein Verhältnis mit ihr hatte. Obwohl Mark seine Unschuld beteuert, ist Claire zutiefst verunsichert. Wem kann sie trauen? Dem iDiary, der Polizei oder doch ihrem Mann? Und wie kann sie behalten, was sie gestern noch sicher wusste?
Memory Game
Felicia Yap lässt sich in ihrem Debüt-Krimi “Memory Game” auf eine Welt ein, in der unsere Erinnerungen fast vollständig von elektronischen Geräten abhängig sind. Und in der der kleine Unterschied zwischen ein- oder zweitägigem Gedächtnis zu einer regelrechten Klasseneinteilung geführt hat. Beziehungen zwischen den Monos und den Duos sind zwar nicht verboten, gelten aber als gesellschaftlich schwierig. Das merken auch Yaps Helden Mark und Claire, denn letztere fühlt sich als Mono ihrem Duo-Mann oft unterlegen. In dieser verrückten Welt, in der das gelebte Leben tatsächlich nur noch aus Handy-Schnappschüssen, Facebook-timelines und Chatverläufen zu bestehen scheint, inszeniert Yap einen psychologisch fein strukturierten Krimi um Misstrauen, Betrug und Mord.
Aus vier verschiedenen Blickwinkeln lässt sie Claire, ihren Ehemann Mark, das Opfer Sophie sowie den Ermittler Hans zu Wort kommen und spielt dabei zugleich mit verschiedenen Zeitebenen. So entsteht ganz subtil eine fesselnde Story, deren Plot immer wieder zu verblüffenden Situationen führt. Vorzüglich für Liebhaber von psychologisch-verzwickten Krimis.
Felicia Yap wuchs in Kuala Lumpur auf, studierte Biochemie in London und erwarb ihren Doktor der Geschichte an der University of Cambridge. Sie arbeitete bereits als Biologin, Historikerin, Dozentin, Kritikerin und Journalistin, unter anderem für The Economist und Business Times. Sie lebt in London, wo sie vor kurzem ein Programm zu Kreativem Schreiben an der Faber Academy abschloss. Memory Game – Erinnern ist tödlich ist ihr Debüt.
© Penhaligon Verlag
448 Seiten
25. September 2017
ISBN: 978-3764531829
Original: The Day after Yesterday