Emi Yagi: Frau Shibatas geniale Idee

FRAU SHIBATAS GENIALE IDEE von Emi Yagi ist ein intelligent und ironisch erzählter feministischer Roman über das immer sehr konservative Japan

Die 34-jährige Frau Shibata arbeitet in einem Tokyoer Büro. Nicht nur, dass ihre normale Arbeit bereits mehr als genug wäre – ständig erwarten ihre männlichen Kollegen auch noch von ihr, dass sie den Kaffee kocht, die Druckerpatronen auswechselt oder Kopierpapier nachlegt. Irgendwann langt es ihr. Doch wie aus der Tretmühle ausbrechen? Schließlich kommt ihr eine rettende Idee: Mit der Behauptung, schwanger zu sein, ändert sich alles, denn nun wird sie von den Kollegen geradezu bevorzugt behandelt. Eine App sagt ihr zuverlässig, wie umfangreich so ein Baby-Bauch in welcher Woche zu sein hat und welche sonstigen Beschwerden auftreten können. Doch wie weit kann sie das Spiel treiben?

Mit „Frau Shibatas geniale Idee“ gelingt Emi Yagi eine smarte feministische Erzählung über eine moderne Frau, die sich auf pfiffige Art gegen die noch immer stark verankerten, patriarchalen Strukturen in der japanischen Arbeitswelt wehrt. Eine Schwangerschaft ist in dieser überalterten Gesellschaft das goldene Los, selbst wenn sie nur vorgetäuscht ist. Konsequent teilt die Autorin daher auch ihre Geschichte in einzelne Abschnitte bis zur 40. Schwangerschaftswoche ein. In ihnen erzählt sie aus dem Leben der alleinstehenden 34-Jährigen und von ihrem subversiven Kampf gegen die ganz normalen Zumutungen des Arbeitsalltags. So ist „Frau Shibatas geniale Idee“ ein intelligent und humorvoll-ironisch erzählter feministischer Roman über das moderne, zugleich aber noch immer sehr konservative Japan.

Die Autorin
Emi Yagi wurde 1988 geboren und Frau Shibates geniale Idee ist ihr erster Roman. Sie hat bereits vor der Veröffentlichung in Japan den wichtigen Dazai Osamu Prize mit dem Titel gewonnen.