Xue Xinran – Die namenlosen Töchter
Xue Xinran beschreibt in DIE NAMENLOSEN TĂCHTER einfĂŒhlsam und mit viel Hintergrundwissen die Situation der junger Frauen in China.
Gerade in Chinas Provinz gilt ein Junge immer noch viel mehr als ein MĂ€dchen. Und so schĂ€mt sich der Vater ânurâ sechs Töchter bekommen zu haben und nummeriert sie einfach durch. Tochter Drei möchte dem Schicksal einer arrangierten Ehe, wie bei ihren beiden Ă€lteren Schwestern, entgehen und zieht nach Nanjing, der nĂ€chst gelegenen GroĂstadt. Dort findet sie nicht nur einen interessanten Job, sie holt auch ihre Schwestern FĂŒnf und Sechs nach, die ihrerseits in der Stadt Geld verdienen und endlich die Anerkennung finden können, die ihnen in ihrem Dorf und in ihrer eigenen Familie nie zu teil gekommen ist.
Die Autorin Xue Xinran ist in China durch ihre Radiosendungen ĂŒber die Situation der Frauen in ihrer Heimat bekannt geworden. In ihrem neuen Roman âDie namenlosen Töchterâ geht es ihr um die vielen jungen Frauen, die in China als âEssstĂ€bchenâ bezeichnet werden (wĂ€hrend die Jungen natĂŒrlich die âDachbalkenâ eines jedes Familiehauses sind…
Diese MĂ€dchen und Frauen sind in den Augen ihrer Eltern und ihrer Dorfgemeinschaft nichts wert und werden meist in arrangierten Ehen untergebracht. Doch viele von ihnen entfliehen der lĂ€ndlichen Enge und gehen in die StĂ€dte, um Arbeit zu finden. Xue Xinran sprach in “Die namenlosen Töchter” mit einigen dieser Frauen, und herausgekommen ist ein Buch, das Mut macht.
Mit groĂem Hintergrundwissen um die gesellschaftliche und politische Situation in China beschreibt Xue Xinran in “Die namenlosen Töchter” nicht nur sehr einfĂŒhlsam die Situation der junger Frauen, sondern zeigt auch Wege in eine optimistische Zukunft auf. Sehr lesenswert.
Xue Xinran, geboren 1958, ist eine britisch-chinesische Journalistin und Schriftstellerin.