David Wallace-Wells: Die unbewohnbare Erde. Leben nach der Erderwärmung.
Der stellvertretende Chefredakteur des „New York Magazine“ David Wallace-Wells malt mit DIE UNBEWOHNBARE ERDE - LEBEN NACH DER ERDERWÄRMUNG den Klimateufel buchstäblich an die Wand.
Gelesen von Mark Bremer
Wie sieht das Leben auf der Erde in 40 Jahren aus? Schon heute spüren wir die Auswirkungen des Klimawandels: Gletscher schmelzen, Hurricane und Taifune verwüsten immer öfter ganze Landstriche und selbst in Nordeuropa waren die Sommer noch nie so warm wie in den letzten Jahren. Der stellvertretende Chefredakteur des „New York Magazine“ David Wallace-Wells malt den Klimateufel buchstäblich an die Wand, denn er zeigt uns nicht nur die ersten Anzeichen, sondern die schlimmstmöglichen Konsequenzen der Klimakatastrophe. Dazu hat er erstaunlich viel Material ausgewertet und zusammengetragen.
In gut recherchierten Kapiteln wie “Hunger”, “Dürren”, “Ertrinken”, “neue Küstenverläufe”, “Methan” oder “Süßwassermangel” berichtet er von den Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen und dem dramatischen Bild, das sie von einer überhitzten Erde entwerfen. Mit seiner zugegeben plakativen Darstellung von Fakten und Vorhersagen vermittelt der Autor die riesige Informationsfülle stets leicht lesbar und verständlich – und ist dabei auf einem sehr aktuellem Stand. Und er macht deutlich, dass durchaus nicht nur die Ärmsten der Armen oder weit entfernte Inselbewohner von der Klimakatastrophe betroffen sein werden, sondern auch die westlichen Industrienationen, die bis heute für die größten Belastungen verantwortlich sind.
So macht sein Buch völlig berechtigte Angst und ruft uns zum Handeln auf: Engagiert euch, geht zu den “Fridays for Future”-Veranstaltungen und gestaltet euren Alltag wenigstens etwas klimaneutraler! Eigentlich müsste es zur Pflichtlektüre an Schulen werden. Doch David Wallace-Wells macht uns auch etwas Hoffnung, denn er beschreibt, wie die Klimaveränderungen durch ein globales Umdenken zwar nicht mehr ganz abgewendet, aber doch wenigstens wirtschaftlich und sozial abgefedert werden könnten. Wer sich das leider ziemlich reale Horrorszenario – so wie ich – lieber als Hörbuch anhören möchte: Mark Bremer vom Rubikon Audioverlag hat es hervorragend umgesetzt. Hört es euch an!
David Wallace-Wells ist Kolumnist und stellvertretender Chefredakteur beim „New York Magazine“, wo er häufig zu Themen wie dem Klimawandel und der Zukunft von Wissenschaft und Technologie schreibt. Im Juli 2017 verfasste er eine Titelgeschichte zu den dramatischen Konsequenzen der Erderwärmung, die innerhalb kürzester Zeit Millionen Leser erreichte und der meistgelesene Artikel in der Geschichte des Magazins wurde. Er löste damit eine globale Debatte unter Wissenschaftlern und Journalisten aus, über die Art und Weise, wie über die Bedrohung durch den Klimawandel informiert werden sollte.
Rezension von Silke Schröder
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