Manfred Theisen: Der Chip
Der Jugend-Near-Future-Dystopie DER CHIP von Manfred Theisen zeigt die Gefahren von totalitären Strukturen und lückenloser Überwachung.
In einem Berlin der nahen Zukunft besucht die 15-jährige Kim das besondere Elite-Internat Galileo. Besonders deshalb, weil hier sehr moderne Methoden eingesetzt werden: Ein eingepflanzter Chip und die KI “Brain” sollen dafür sorgen, dass Leben und Arbeiten einfacher werden und alle Schüler:innen zu jeder Zeit ohne weitere Hilfsmittel miteinander kommunizieren können. Kim soll den Chip in den nächsten Tagen bekommen. Da wird ein Mitschüler tot aufgefunden und ausgerechnet ihr Freund Julian ist fest davon überzeugt, ihn versehentlich umgebracht zu haben. Julians Unschuld wird vom System schnell nachgewiesen, doch Kim beginnt, die wissenschaftlichen Methoden des Internats zu hinterfragen. Wie konnte er überhaupt auf so eine Idee kommen? Ihre Gedanken sind nicht ungefährlich…
Was kommt da auf uns zu – totale Überwachung oder nur optimale Lernbedingungen durch das perfekte Kommunikationsmittel? Das ist nur eine der Fragen, mit denen sich Manfred Theisen in seiner kompakten Near-Future-Dystopie “Der Chip” beschäftigt. Ganz in den Fußstapfen von “1984” und “Schöne neue Welt” zeigt er, wie technischer Fortschritt unversehens in ein allumfassendes Kontrollsystem führen kann und dass es immer wieder Menschen gibt, die bei solchen Plänen sofort mitziehen, ohne die Konsequenzen zu bedenken. Im Mittelpunkt steht die 15-jährige Niederländerin Kim, die sich gegen die völlige Vereinnahmung durch die Gruppe wehrt und auf ihrer Individualität besteht. So bietet sich der Jugend-SciFi “Der Chip” geradezu perfekt an, um in der Schule über High Tec und die Gefahren von totalitären Strukturen und lückenloser Überwachung zu diskutieren.
Der Autor
Manfred Theisen wurde 1962 in Köln geboren. Der Politologe forschte zwei Jahre für das deutsche Innenministerium in der Sowjetunion und arbeitete als leitender Redakteur einer Kölner Tageszeitung. Er hat im Nahen Osten und in Afrika recherchiert und dort für das Auswärtige Amt und für das Goethe-Institut gearbeitet. Seit 2000 ist er freier Autor und lebt mit seiner Familie in Köln. Seine Bücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt und ausgezeichnet.