Ulrike Sommer: Die Spur des Romeo
Ulrike Sommer lÀsst in ihrem Spionagethriller DIE SPUR DES ROMEO kein Klischee aus und ist sehr seichte Unterhaltung.
Sophie Mahler hat eine dunkle Vergangenheit. Als SekretĂ€rin beim Verteidigungsministerium spioniert sie kleine Geheimnisse fĂŒr ihren ĂŒber-alles-geliebten Felix aus. Doch der verlĂ€sst sie, als sie ein Kind von ihm bekommt. Völlig ĂŒberfordert, gibt sie das MĂ€dchen zur Adoption frei. Mann weg, Kind weg – ist es da ein Wunder, dass Sophie böse Rache schwört, als sie ihren Ex-Geliebten nach Jahren wiedertrifft?
Nicht ohne Hintergedanken ĂŒbergibt sie ihm wieder geheime Dokumente, diesmal von ihrem neuen Arbeitgeber, dem Pressesprecher der Bundesregierung. Auch Pia Winckel, eine erfolgreiche Journalistin bei einer deutschen Nachrichtenagentur und heimlich mit Sophies Arbeitgeber leiert, verfolgt eine heiĂe Spur. Durch Zufall erfĂ€hrt sie von einem geplanten Bombenanschlag durch gewaltbereite Nazis. Die FĂ€den im Hintergrund zieht David Steen alias Fritz Meurer alias Daniel Levington, ein Agent des israelischen Geheimdiensts Mossad. Er verfolgt mit dem Anschlag seine eigenen PlĂ€ne, und er geht dafĂŒr ĂŒber Leichen.
Ulrike Sommer lĂ€sst in ihrem Spionagethriller „Die Spur des Romeo“ kein Klischee aus: Spione im Kalten Krieg, der Mossad, der sich mit den Nazis verbĂŒndet, Liebe, AbhĂ€ngigkeit, Betrug, EnttĂ€uschung und Verrat. Mit diesen Zutaten und dem Schreibstil schrabbt das Buch nur knapp an einem besseren Groschenroman vorbei. Im Gegensatz zu âFrĂ€ulein Schröderâ von S. Fengler, das einen wirklichen Einblick in Macht und Machenschaften deutscher Politik vermittelt, sind die ErzĂ€hlstrĂ€nge hier zum Teil unlogisch und wenig glaubwĂŒrdig. Das ist schade, denn vielleicht hĂ€tte Frau Sommer uns als Gattin des DGB-Chefs Sommer ja tatsĂ€chlich einiges aus den Hinterzimmern der Macht berichten können. So kam bei „Die Spur des Romeo“ von Ulrike Sommer erstmal nur der Roman fĂŒr Liebhaberinnen der leichten LektĂŒre heraus.