Gerd Schilddorfer: Heiß

HEIß von Gerd Schilddorfer ist ein rasantes, sehr gut recherchiertes Abenteuer, dem die Puste bis zur letzten Seite nicht ausgeht.

Als Thomas Calis den Fall des ermordeten Wachmannes auf den Tisch bekommt, der nach seiner Schicht bei den Berliner Siemens-Werken tot aufgefunden wurde, ahnt er noch nicht, in was für ein Schlangennest er sich setzen wird. Denn eine Spur führt ihn in die Bankenmetropole Frankfurt, wo er sich nicht nur mit der attraktiven Kommissarin Martina Trapp arrangieren, sondern vor allem einen mit allen Wassern gewaschenen Auftragskillern aus dem Kreis der früheren Fremdenlegionäre zur Strecke bringen muss. Derweil soll der Pilot John Finch auf Wunsch seines Freundes, des ehemaligen englischen Geheimdienstlers Major Llewellyn, einen pakistanischen Polizeiinspektor aus einer brenzligen Situation herausfliegen – und zwar aus dem Hindukusch, mitten im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet. Ein tollkühnes Unterfangen, zu dem sich John nur nach einigem Zögern breitschlagen lässt, denn eigentlich plante er schon seinen verdienten Ruhestand im (damals noch friedlichen) ägyptischen Alexandria ….

“Heiß” von Gerd Schilddorfer hat konsequent alles, was einen guten Thriller ausmacht: globale Verstrickungen, zwielichtige Geheimdienste, einen Ausflug in die 30er Jahre kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, aktuelle Krisenherde wie Ägypten und Afghanistan sowie einen furchtlosen Helden mit vielen Feinden und – zum Glück – einigen guten Freunden. Virtuos verzwirbelt der Autor seine scheinbar unabhängigen Parallelhandlungen zu einem komplexen, aber stringent entwickelten Fall. Nach “Falsch” ist “Heiß” ein weiteres rasantes, sehr gut recherchiertes Abenteuer, dem die Puste bis zur letzten Seite nicht ausgeht. Dabei ist Schilddorfers Sprache so klar und bildhaft, dass man als Leser den Film schon im Kopf hat. Also, Drehbuchautoren: Wenn das keine Vorlage ist!

Gerd Schilddorfer wurde in Wien geboren, war freier Journalist und Fotograf, Unternehmer sowie Chefreporter bei den TV-Dokumentationen »Österreich II« und »Die Welt und wir«. Zusammen mit dem Koautor David Weiss schrieb er die Thriller »Ewig« (2009), »Narr« (2010) und »Teufel« (2011). Schilddorfer lebte an zahlreichen Orten in Europa und Übersee und wohnt zurzeit in Berlin.

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