
Jeanne Ryan: Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen
DAS SPIEL IST AUS, WENN WIR ES SAGEN von Jeanne Ryan ist ein fesselnder Jugendthriller, der zum Nachdenken anregt.
Die 16-jĂ€hrige Vee hĂ€lt sich immer lieber im Hintergrund. Beim Highschool-Theater kĂŒmmert sie sich um die Requisiten und die Maske, wĂ€hrend ihre beste Freundin Syd in der Hauptrolle glĂ€nzt. Doch auch Vee möchte einmal raus aus dem Schatten, möchte mal etwas Provokantes tun. Diese Chance bietet ihr das beliebte Online-Spiel âRiskâ, in dem Menschen ungewöhnliche und manchmal sogar schier unglaubliche Herausforderungen annehmen. So stellt sich auch Vee ihrer Challenge und zieht in einem vollbesetzten CafĂ© eine Show ab, die ihr guter Freund Tommy sofort live fĂŒr âRiskâ filmt. Das wars – eigentlich, denn Vee hat sich bewiesen: sie kanns! Doch ihr Auftritt kommt bei den Zuschauern gut an und âRiskâ lockt sie mit phĂ€nomenalen Preisen zu einer weiteren Challenge. Eine Spirale beginnt, deren Sog von Mal zu Mal unwiderstehlicher wird …
Jeanne Ryans Jugendthriller „Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen“, im englischen Original „Nerve“, trifft genau einen Nerv der Zeit. Es geht um Jugendliche, die fĂŒr fĂŒnf Minuten Ruhm und den eigenen, ultimativen Kick fast alles tun. Ryan zeigt dabei, dass moralische Wertvorstellungen schnell null und nichtig werden, wenn nur der Anreiz hoch genug ist und der Gruppendruck der – Smartphone sei Dank – stets prĂ€senten sozialen Netzwerke sein Ăbriges tut. Und nicht wenige Menschen erleiden offenbar RealitĂ€tsverluste, wenn ihnen (ausgerechnet!) Reality-TV-Shows Welten prĂ€sentieren, die mit der Wirklichkeit kaum etwas zu tun haben – schon Susann Collins hat die fiktiven Folgen in âThe Hunger Gamesâ sehr treffend beschrieben. Daneben kritisiert die Autorin aber auch die ausgeprĂ€gte Waffenliebe in ihrer us-amerikanischen Heimat. So ist „Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen“ von Jeanne Ryan ein fesselnder Jugendthriller, der zum Nachdenken anregt.
Jeanne Ryan wuchs in einer Familie mit elf Geschwistern auf. Seit sie als Kind auf Hawaii gelebt hat, hat sie versucht, dorthin zurĂŒckzukehren â mit Zwischenstopps in SĂŒdkorea, Michigan und Deutschland. Bevor sie zu schreiben begann, entwickelte sie Computerspiele und forschte im Bereich der Jugendentwicklung. Aber Schreiben gefiel ihr dann doch besser als Statistik. Sie hat immer noch eine SchwĂ€che fĂŒr Hawaii, wohnt aber jetzt an der NordwestkĂŒste der USA.
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