Jean-Christophe Rufin: 100 Stunden
100 Stunden von Jean-Christophe Rufin ist ein spannender Öko-Thriller mit nachdenklichen Untertönen.
Als die junge Französin Juliette in ein polnisches Tierversuchslabor
einbricht, die Versuchstiere befreit, auf Wunsch ihres Auftragsgeber englischsprachige
Parolen an die Wand schmiert und ein kleinen rotes Fläschchen mitgehen
lässt, ist ihr nicht klar, dass dies der Auftakt einer viel größeren Aktion
ist.
Der polnische Geheimdienst unterrichtet die CIA von dem Vorfall,
die wiederum ihre beiden Privatermittler Kerry und Paul ins Rennen schickt,
um die Hintergründe der Sache zu erforschen. Schon bald stoßen die beiden
auf einen unglaublichen Plan: Eine Gruppe fanatischer Öko-Aktivisten verfolgt
das irrsinnige Ziel, die Armen dieser Welt mit Cholera zu infizieren,
um die überbordende Weltbevölkerung zu reduzieren. Ein Wettlauf gegen
die Zeit beginnt.
Der neuer Roman von Jean-Christophe Rufin ist ein spannender
Öko-Thriller mit nachdenklichen Untertönen. Rufin, der selbst Wissenschaftler
und Arzt ist, hat tief in der Philosophiegeschichte gegraben und darin
eine menschenverachtende Idee gefunden, die bis heute immer wieder Anhänger
findet. Nach diesen Leuten kann auf der Erde nur eine bestimmte Anzahl
Menschen leben, und da es in der menschlichen Zivilisation eine natürliche
Auslese nicht mehr gibt, muss der Natur eben nachgeholfen werden: die
überflüssigen, unnützen und armen Mitglieder der Gesellschaft müssen sterben.
Rufin baut diese philosophisch verklärte Absurdität nicht nur geschickt
in seinen packenden Agententhriller ein, er zeigt auch die fatalen Folgen
dieses falsch verstandenen, scheinbar „wissenschaftlich“ gestützten Sozialdarwinismus
auf. Trotz einiger leicht klischeehafter Charaktere ist Rufin damit eine
ebenso unterhaltsam wie engagiert geschriebene Story gelungen.
Jean-Christophe Rufin geboren 1952 in Bourges, studierte Medizin und Politik. Er war Vize-Präsident von »Ärzte ohne Grenzen«, Berater im französischen Verteidigungsministerium und beim Roten Kreuz. 1997 veröffentlichte er seinen ersten Roman, der sich mehr als 300.000 Mal verkaufte und in 19 Sprachen übersetzt wurde. 2001 gewann er den Prix Goncourt. Er arbeitete immr als Entwicklungshelfer und engagiert sich gegen Antisemitismus und Rassismus. 2007 wurde er französischer Botschafter in Senegal.
Rezension von Silke Schröder
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