Fredrik T. Olsson: Der Code
In DER CODE versteht es Fredrik T. Olsson vorzüglich, eine spannende Atmosphäre mit einem super inszenierten Schattenspiel zu erzeugen.
Als die junge Sumerologin, Expertin für frühere Keilschriften, Janine Hayes spurlos verschwindet, glauben die zuständigen Ermittler zunächst einmal, sie hätte sich einfach nur abgesetzt – Frust auf der Arbeit, Ärger in der Beziehung, das übliche halt. Doch ihr Verlobter Albert van Dyke, der als Dozent an der Amsterdamer Uni arbeitet, will sich damit nicht abfinden. Einige Monate später verschwindet auch der pensionierte Kryptologe William Sandberg spurlos aus seinen Stockholmer Wohnung. Und auch hier ist es seine Exfrau, eine erfolgreiche Journalistin, die sich mit dem lauen Engagement der Ermittler nicht zufrieden geben will. Bei ihren Nachforschungen stößt sie bald auf den Fall der verschwundenen Janine. Zwei verschwundene Kryptologen – kann das Zufall sein?
Derweil befinden sich die beiden Gesuchten in einem hermetisch abgeriegelten Schloss hoch oben in den Liechtensteiner Alpen, das von einer geheimen UN-Sondereinheit geführt wird. Noch ahnen sie nicht, was auf sie zukommt, denn sie sollen, getrennt voneinander, einige völlig unbekannte Codes entschlüsseln, über deren Herkunft großes Stillschweigen herrscht. Eines Abends begegnen sich die beiden zufällig im Gebäude und versuchen herauszufinden, was ihre geheime Aufgabe zu bedeuten hat. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, und eine weltweite Katastrophe bahnt sich an.
Dass Hollywood scharf auf die Filmrechte war und der erste Thriller “Der Code” des Schweden Frederik T. Olsson bereits in 25 Sprachen übersetzt wurde, ist kein Wunder. Denn der Autor versteht es vorzüglich, eine ungemein spannende Atmosphäre zu erzeugen. Dabei bedient er sich einer klassischen Story, in der sich alles um geheimnisvolle Codes, Riesenkatastrophen und ein paar aufrechte Helden dreht, die aus ihrem Alltag in das Abenteuer ihres Lebens entführt werden und nun versuchen müssen, nicht nur ihr Leben, sondern gleich die ganze Welt zu retten. Mit einigen raffinierten Wendungen und dem gekonnt inszenierten Schattenspiel um die alte Frage, wer denn hier eigentlich die Guten und die Bösen sind, lässt uns der Autor lange Zeit im Ungewissen, bis es zum großen Finale kommt. Und anders als in vielen Action-Thrillern, in denen die Figuren gegenüber der voran peitschenden Handlung weitgehend vernachlässigt werden, stehen sie in “Der Code” in ausgewogener Relation zum Geschehen. Sau spannender Stoff für einen langen Leseabend. Mal sehen, ob der Film da mithalten kann …
Fredrik T. Olsson, geboren 1969, wuchs an der schwedischen Westküste auf und lebt heute als Schriftsteller und Drehbuchautor in Stockholm. »Der Code«, sein erster Thriller, wird zurzeit in mehr als 25 Sprachen übersetzt, die Filmrechte sind an Warner Bros. verkauft. Weiteres von Frederik T. Olsson: Das Netz