Karl Olsberg: Mirror

Karl Olsberg: Mirror

MIRROR von Karl Olsberg ist ein gut inszenierter Cyberkrimi, der sehr authentisch von einer gar nicht so fernen Zukunft erzÀhlt.

Mirror – das neue intelligente Gadget ist der letzte Schrei aus dem Silicon Valley und auf dem besten Weg zum weltweiten Mega-Verkaufsschlager. Denn das kleine high-tech-GerĂ€t hilft zuverlĂ€ssig bei allen kniffligen Situationen: Was sage ich beim ersten Date? Wie verhalte ich mich in einem wichtigen GesprĂ€ch? Wer passt zu mir? Andy, der ein leichtes Asberger-Syndrom hat, freut sich sehr ĂŒber seinen Mirror, denn endlich kann er menschliche Regungen besser deuten, und tatsĂ€chlich lernt er schon bald Viktoria kennen, die gleich bei ihm um die Ecke wohnt. Aber nicht nur Andy ist begeistert, der Kleinkriminelle Jack in San Francisco kann, dank Mirror, seine Schulden bezahlen und selbst die Dumpfbacke Lukas lernt Katrin kennen.

Selbst die versierte Jouralistin Freya nutzt Mirror fĂŒr ihre Reportagen, bis ihr einige merkwĂŒrdige Verhaltensmuster des Systems auffallen. Bei einigen gezielten Tests stellt sie fest, dass sich Mirror viel mehr in ihr Leben einmischt, als ihr lieb ist. Und auch Andy und Viktoria machen solche Erfahrungen. AllmĂ€hlich wird klar, dass Mirror ganz eigene Vorstellungen vom Leben seiner EigentĂŒmer hat – und zwar weltweit.

Mirror

Was kommt nach Siri und all den anderen sprachlichen Assistenzsystemen? Und ist nicht das Vermeiden all der vertrackten zwischenmenschlichen Stolperfallen viel wichtiger, als der Link zur immer gleichen Pizzabude? Google, Facebook und Co. wissen mit ihren riesigen Datenmengen oft schon mehr ĂŒber die Befindlichkeiten unseres GegenĂŒbers, als wir selbst – und das kann helfen! So entwickelt Karl Olsberg in seinem neuen Cyberthriller “Mirror” einen Plot, in dem uns ein neuartiger elektronischer Helfer bei den komplizierten Entscheidungen des sozialen Lebens zur Hand geht. Doch Olsberg, der mit “Das System” schon vor knapp zehn Jahren einen Roman ĂŒber außer Kontrolle geratene Computersysteme vorlegte, geht noch einen Schritt weiter.

Denn das vernetzte EngerĂ€t “Mirror” entwickelt zunehmend einen Eigenwillen und drĂ€ngt seinen TrĂ€gern nicht nur seine Entscheidungen auf, sondern teilt die Welt bald auch in Mirror-BefĂŒrworter und Gegner ein. Da aber Maschinen kein Gewissen haben, zeigt Olsberg dramatisch, was dadurch so alles passieren kann. Die Story ist packend erzĂ€hlt und der Autor schafft es bis zur letzten Seite, die enorme Spannung aufrecht zu erhalten. Er zeigt, dass der unaufhaltsame Fortschritt der KĂŒnstlichen Intelligenz, der uns in vielen Belangen unterstĂŒtzen kann, auch enorme Risiken birgt. So ist “Mirror” ein gut inszenierter Cyberkrimi, der sehr authentisch von einer gar nicht so fernen Zukunft erzĂ€hlt.

Karl Olsberg, geb. 1960, studierte Betriebswirtschaft in MĂŒnster und promovierte ĂŒber KĂŒnstliche Intelligenz. Er war Unternehmensberater bei McKinsey, Marketingleiter eines TV-Senders, erfolgreicher GrĂŒnder von zwei Unternehmen der New Economy. Heute ist er Unternehmensberater in Hamburg. Er ist verheiratet und hat drei Kinder

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hallo-buch.de - Rezensionen und Buchtipps von Silke Schröder
hallo-buch.de

      

© Aufbau Verlag
400 Seiten
15. August 2016

      

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