Octavia E. Butler: Xenogenesis

Octavia Estelle Butler: Xenogenesis

In XENOGENESIS setzt sich Octavia Estelle Butler mit elementaren Fragen ĂĽber die Menschheit auseinandersetzt.

Als Lilith erwacht, liegt sie in einem schlichten Raum. Sie ist eine der wenigen Ăśberlebenden einer Erde, deren Bevölkerung sich durch einen weltweiten Atomkrieg fast völlig ausgelöscht hat. Ganz langsam begreift sie, dass sie sich auf einem Planeten-groĂźen Alienraumschiff befindet. Eine Spezies namens Oankali hat sie gerettet – Wesen, die mit ihren Tentakeln ein wenig wie Meeresschnecken aussehen und mehr als nur zwei Geschlechter kennen. 

Und sie betreiben einen Art Genhandel, indem sie das Erbgut verschiedener Spezies je nach Bedarf miteinander kombinieren. Ihr Plan ist es, die Erde erneut zu besiedeln. Lilith wurde mit anderen Menschen für diese Aufgabe ausgesucht, und sie hat dafür einen von den Oankali optimierten Körper erhalten. Denn diese glauben, dass sich nur durch eine Verbindung von Alien- und Menschengenen optimale Bedingungen für eine Wiederbesiedlung schaffen lassen. Doch nicht alle Auserwählten sind mit dieser Prozedur einverstanden…

Xenogenesis

“Xenogenesis” (auch “Lilith’s Brood”) von Octavia Estelle Butler besteht eigentlich aus drei Bänden. Denn es vereinigt in sich die drei Romane “Dawn” (Dämmerung), “Adulthood Rites” (Rituale) und “Imago” (Imago), die in den 1980er Jahren schon einmal als Einzelpublikationen erschienen sind. In ihrer richtungsweisenden Trilogie setzte sich die Science-Fiction-Autorin Octavia Estelle Butler bereits damals mit komplexen Fragen zu Rassismus und Menschlichkeit, genetischen Veränderungen, Geschlechtsidentitäten, Ethik und dem Umgang mit unumkehrbaren MaĂźnahmen auseinander.

In ihrer direkten Sprache erzählt sie in “Xenogenesis” detailliert vom Ăśberleben der menschlichen Rasse in Abhängigkeit von den Plänen einer fremden Spezies. Wie sollen sie Entscheidungen treffen, die irreversible Veränderungen ihres Körpers zur Folge haben? Wie unumstößlich sind die Normen und Vorstellungen ĂĽber die Daseinsform des Menschen und wie weit wĂĽrden wir uns an die genetische Modifikation von Geist und Form heranwagen, wenn sie, wie in Butlers Szenario, zum Fortbestand der Menschheit beitragen könnten?

In oftmals langen Dialogpassagen und wiederholten Betrachtungen umkreist Octavia Estelle Butler in “Xenogenesis” diese Fragen und beleuchtet sie von allen Seiten. Das ist manchmal etwas ermĂĽdend, aber gleichzeitig auch eine spannende Auseinandersetzung, die zum Nachdenken anregt. “Xenogenesis” von Octavia Estelle Butler ist ein zu Unrecht vergessener Meilenstein der Science Fiction, in dem sie sich mit elementaren Fragen ĂĽber die Menschheit auseinandersetzt. Wer auf Science Fiction von Ursula K. Le Guin, Margaret Atwood und Alice B. Sheldon alias James Tiptree Jr. steht, ist hier richtig. FĂĽr alle anderen: ein Grund, sich wieder einmal dem Genre Science Fiction anzunehmen.

Die Autorin
Octavia Estelle Butler (22. Juni 1947 – 24. Februar 2006) kam in Pasadena, Kalifornien zur Welt. Obwohl bei ihr als Kind Dyslexie festgestellt wurde, machte sie einen Abschluss am Pasadena City College und schrieb sich an der California State University in Los Angeles ein. Schon als Kind verfasste sie erste Kurzgeschichten. 1976 erschien ihr erster Roman. In ihrem mehrfach mit dem Hugo und dem Nebula Award ausgezeichneten Werk geht es immer wieder um Genderfragen und kulturelle Identität. Sie lebte und arbeitete bis zu ihrem Tod in Seattle, Washington.

Octavia E. Butler: Xenogenesis
Octavia E. Butler:
Xenogenesis

      

© Heyne Verlag
976 Seiten
10. Juli 2024
ISBN: 978-3453322288
Original: Xenogenesis

      

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