Sigrid Nunez: Der Freund
Sigrid Nunez’ neuer Roman DER FREUND handelt vom Schreiben, von Verlust und von einem Hund, der Bücher mag.
Nachdem ihr ehemaliger Professor und sehr guter, langjähriger Freund sich das Leben genommen hat, erbt die namenlose Ich-Erzählerin dessen dänische Dogge. Doch Apollo ist ein Riesentier, das in ihrem New Yorker Mini-Apartment nirgends Platz findet – mal abgesehen davon, dass dort gar keine Hunde gehalten werden dürfen. Aber immerhin, emotional nähern sich Hund und Mensch nach anfänglichen Schwierigkeiten immer mehr an und helfen sich gegenseitig in ihren jeweiligen Lebenslagen. Blöd nur, dass der Vermieter strikt auf den Vertragsregeln besteht: Der Hund muss weg! Eine neue, viel teurere Wohnung kann sie sich nicht leisten. Was also tun?
Sigrid Nunez’ neuer Roman “Der Freund” handelt vom Schreiben, von Schriftstellern und von einem Hund, der Bücher mag. In der kleinen Wohnung wie in den Gedanken der Protagonistin mit das Tier immer mehr Platz ein. Und es ruft die Erinnerungen an seinen Vorbesitzer wach, der ein überaus charmanter und intelligenter Professor, aber auch ein unverhohlener, sogar übergriffiger Frauenheld war. So lässt Numez’ Hauptfigur die Jahre dieser ambivalenten Freundschaft Revue passieren, begleitet von den anderen wichtigen Schriftstellern ihrer Zeit. “Der Freund” ist alles andere als eine herzerwärmende Geschichte über Hunde und Menschen. Es ist eine Auseinandersetzung mit dem Verlust einer Person, die einem trotz aller Schwierigkeiten viel bedeutet hat. Aber alles andere wäre ja auch verwunderlich, denn schließlich ist Sigrid Nunez nicht nur Autorin, sondern auch Dozentin für kreatives Schreiben.
Sigrid Nunez ist eine der beliebtesten Autorinnen der amerikanischen Gegenwartsliteratur. FĂĽr ihr viel bewundertes Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet. FĂĽr “Der Freund” erhielt sie 2018 den National Book Award und erreichte ein groĂźes Publikum. Sie lebt in New York City.