Stuart Neville: Der vierte Mann

In DER VIERTE MANN verwebt Stuart Neville geschickt Fiktion und Fakten miteinander und entwickelt einen klassischen Agententhriller.

Irland 1963. Der Ire Albert Ryan hat im 2. Weltkrieg für die Briten gekämpft, was ihm einige seiner Landsleute noch immer ankreiden. Jetzt arbeitet er für den irischen Geheimdienst und soll im Auftrag des Justizministers den Mörder eines alten Nazis finden, der in Irland Unterschlupf gefunden hatte. Doch noch während Ryan die ersten Spuren verfolgt, werden innerhalb von wenigen Tagen weitere Tote gefunden. Einer von ihnen hat eine eine Warnung an Otto Skorzeny in der Tasche, ebenfalls ein früherer SS-Mann, der in Irland Schutz gefunden hat und mittlerweile unter den Augen der Justiz im großen Stil dubiose Geschäfte macht. Je mehr Ryan über die Netzwerke der alten Nazis und ihrer irischen Kollaborteure herausfindet, desto mehr widerstrebt ihm Auftrag. Und schon bald gerät er zwischen alle Fronten, denn noch Andere zeigen starkes Interesse an seinen Ermittlungen.

Stuart Neville nimmt sich in seinem neuen Roman “Der vierte Mann” eines wenig bekannten Themas an: Irland nahm nach dem 2. Weltkrieg einige untergetauchte Nazis auf – frei nach dem Motto “Der Feind meines Feindes ist mein Freund”. Zwar hatte die Mehrheit der Iren einen Kriegseintritt zugunsten der faschistischen Achsenmächte abgelehnt, aber dennoch hatte es in dem jahrhundertelang besetzten Land Einige gegeben, die den Krieg der Deutschen gegen die verhassten Briten begrüßten. Neville schreibt selbst, dass er seinen Roman rund um einen bewiesenden Fall herum geschrieben hat. So verwebt er geschickt Fiktion und Fakten miteinander und entwickelt einen klassischen Agententhriller, der auch einen Einblick in die komplizierten politischen Verhältnisse auf der geteilten Insel zu Beginn der 1960er Jahre gibt.

Stuart Neville hat sich in vielen Berufen versucht: Er war Bäcker, Musiker, Komponist, Verkäufer und Hand-Double für einen irischen Schauspieler.

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