David Mitchell: Slade House
Mit SLADE HOUSE gelingt David Mitchell eine schaurig-schöne Gruselgeschichte.
Was steckt hinter dem verwunschenen Garten in dem Haus an der Slade Alley? Als Nathan Bishop mit seiner Mutter an einem schönen Nachmittag des Jahres 1979 dorthin eingeladen wird, ist es für seine Mutter etwas ganz besonderes: Die Musikerin, so heißt es, darf hier den berühmten Geiger Yehudi Menuhin kennenlernen. Nathan hingegen soll derweil mit den beiden Kindern der Familie im Garten spielen. Doch es kommt alles ganz anders, und als der Polizist Gordon Edmonds im Jahr 1988 denselben Garten betritt, gelten Nathan und seine Mutter bereits seit fast einem Jahrzehnt als verschollen.
Mit “Slade House” gelingt David Mitchell, der durch seinen Roman “Cloud Atlas” berühmt geworden ist, eine schaurig-schöne Gruselgeschichte. Immer aus der Ich-Perspektive erzählt er das Schicksal all jener Menschen, die mit dem Haus in der Slade Alley und seinen Bewohnern in engere Berührung kommen. Ganz langsam entfaltet sich so eine ebenso fantastisch-zauberhafte wie gruselige Geschichte, bei der uns immer wieder eine leichte Gänsehaut über den Rücken läuft. Mit seinen knapp 130 Seiten ist “Slade House” ein eher kurzes Vergnügen – v .a. im Vergleich zum opulenten Cloud Atlas. Doch das tut der Spannung keinen Abbruch.
David Mitchell, geboren 1969 in Southport, Lancaster, studierte Literatur an der University of Kent, lebte danach in Sizilien und Japan. Er gehört zu jenen polyglotten britischen Autoren, deren Thema nichts weniger als die ganze Welt ist. Für sein Werk wurde er u.a. mit dem John-Llewellyn-Rhys-Preis ausgezeichnet, zweimal stand er auf der Booker-Shortlist. Sein Weltbestseller Wolkenatlas wurde von Tom Tykwer und den Wachowski-Geschwistern verfilmt. David Mitchell lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Clonakilty, Irland.
Rezension von Silke Schröder
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