Susanne Mischke: Alte Sünden

Susanne Mischke gelingt mit ALTE SÜNDEN erneut ein wunderbarer Mix aus unterhaltsamem Krimi und persönlichen Eindrücken aus Hannover.

Zur Hochzeit von Jule und Fernando in der Bennokirche in Hannover-Linden erscheint der Pfarrer nicht. Dabei sind alle gekommen, die spanische und deutsche Verwandtschaft des Brautpaares ebenso wie die vielen Kollegen von der hannoverschen Mordkommission. Als kurz darauf aus der Leitzentrale der Notruf kommt, dass eine Leiche gefunden wurde, machen sich zwei Kollegen auf den Weg, um festzustellen, was manche bereits befürchten: Der Ermordete ist der Pfarrer. Was steckt hinter diesem Mord? Hector Santiago stammte aus Haiti und bei den Ermittlungen kommen interessante Erkenntnisse über sein bewegtes Leben, seine Vorliebe für den nicht ganz christlichen Voodoo-Glauben, aber auch über sein Liechtensteiner Bankkonto ans Licht. Derweil plagen Fernando ganz andere Probleme, denn das Wohnhaus seiner Mutter, in dem sich auch ihr kleiner Laden befindet, soll als Renditeobjekt verkauft werden. Muss sie den Verlust ihrer Lebensgrundlage befürchten?

Susanne Mischke gelingt mit „Alte Sünden“ erneut ein wunderbarer Mix aus unterhaltsamem Krimi und persönlichen Eindrücken aus ihrer Wahlheimatstadt Hannover. Man merkt Mischke an, dass ihr ihre Figuren aus dem Ermittlerteam der lokalen Mordkommission sehr ans Herz gewachsen sind, denn sie entwickelt sie mit viel Sorgfalt und Authentizität weiter. Dazu nimmt sie einige exotische und aktuelle Themen auf, wie den mysteriösen Voodoo-Kult aus Haiti, der hier eine unorthodoxe Verbindung mit dem katholischen Glauben eingegangen ist, und die Immobilienzockerei, die mittlerweile auch Hannovers beliebtes Szeneviertel Linden erreicht hat. So ist auch Mischkes neuer Krimi wieder ein unterhaltsames Lesevergnügen.

Susanne Mischke wurde 1960 in Kempten geboren und lebt heute bei Hannover. Sie war mehrere Jahre lang Präsidentin der »Sisters in Crime« und erschrieb sich mit ihren herrlich bösen Romanen eine große Fangemeinde.