Bernard Minier: Kindertotenlied
KINDERTOTENLIED von Bernard Minier ist ein psychologisch gut austarierender Thriller mit knappen Kapiteln aus Frankreich.
In der Elite-Hochschule Marsac wird eine Professorin brutal ermordet aufgefunden. Kommissar Martin Servaz von der Toulouser Polizei ist entsetzt. Eigentlich gehört das idyllisch in den HochpyrenĂ€en gelegene Marsac mit seinen knorrigen Einwohnern und strebsamen EliteschĂŒlern nicht zu seinem Einsatzgebiet, doch er war selbst einmal SchĂŒler dort und kennt die Begebenheiten sehr gut. AuĂerdem weisen einige Indizien auf den seit Monaten verschwundenen SerientĂ€ter Julian Hirtmann hin, den Servaz schon fast hinter Gittern hatte. ZunĂ€chst aber fĂ€llt der Verdacht auf jemand ganz anderen: einen SchĂŒler, der direkt am Tatort aufgefunden wurde – und der ausgerechnet der Sohn seiner alten Liebe Marianne ist. So wird die Lösung dieses Falls fĂŒr Servaz nicht nur eine nervenaufreibende PrĂŒfung seiner IntegritĂ€t, sondern auch eine Reise in die Vergangenheit.
Kindertotenlied
Wie schon âSchwarzer Schmetterlingâ spielt auch der neue Thriller âKindertotenliedâ von Bernard Minier wieder in der atemberaubend schönen, mild herben Landschaft der PyrenĂ€en. Und wieder sind sein Kommissar Martin Servaz. Dessen Vorliebe den alten Sprachen gilt, die beiden Assistenten Samira Cheung und Vincent EspĂ©randieu sowie die toughe Zivilfahnderin IrĂšne Ziegler mit von der Partie. Dieses Mal muss sich Servaz allerdings nicht nur mit einem verzwickten Fall. Sondern zugleich mit seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzten, fĂŒhrt ihn der Weg doch in das Cambrigde des sĂŒdwestlichen Frankreichs: nach Marsac. Zwar gibt es Ort und Internat nicht wirklich. Aber dennoch beschreibt Minier hier treffend ein ebenso altes wie unbarmherziges System, in dem bis heute die Elite Frankreichs geformt wird.
Bernard Minier lĂ€sst in “Kindertotenlied” seinen Helden schwer mit seinen GefĂŒhlen hadern und gelegentlich auch ernsthaft zweifeln. Denn auch seine Tochter lernt an diesem Gymnasium und bekommt durch Drohungen die Folgen seiner Ermittlungen zu spĂŒren. So versteht es Minier in seinem zweiten Thriller erneut, uns mit knappen Kapiteln und einer ungemein spannenden, psychologisch gut austarierenden Storyline zu unterhalten. Freuen wir uns auf weitere FĂ€lle mit Kommissar Martin Servaz und seinem Team!
Bernard Minier, Jahrgang 1960, ist in den AuslĂ€ufern der PyrenĂ€en im SĂŒdwesten Frankreichs aufgewachsen. “Kindertotenlied” ist sein erster Roman, mit dem er nicht nur unterhalten, sondern auch ein Bild unserer Zeit zeichnen möchte. Er ist dafĂŒr mit dem renommierten Prix Polar 2011 fĂŒr den besten Roman ausgezeichnet. Bernard Minier lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in der NĂ€he von Paris.
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