Zygmunt Miloszewski: Warschauer Verstrickungen
Mit WARSCHAUER VERSTRICKUNGEN gelingt dem polnischen Autor Zygmunt Miloszewski ein Krimi mit Einblicken in die polnische Gesellschaft.
Der Warschauer Staatsanwalt Teodor Szacki trĂ€gt gern schicke AnzĂŒge, ist durchaus eitel und ein Macho, der von seiner Frau inzwischen eher genervt als fasziniert ist. In seinem neuen Fall muss er sich mit Gruppentherapien und psychologischen Familienaufstellungen herumplagen. Denn Henryk Telak wurde wĂ€hrend eines solchen Seminars ermordet aufgefunden, durchbohrt von einem GrillspieĂ im Auge. FĂŒr Szacki sind natĂŒrlich die anderen Therapieteilnehmer sofort die HauptverdĂ€chtigen. Haben sie die Familienaufstellung vielleicht etwas zu ernst genommen? Doch je mehr Szacki in die Tiefe bohrt, desto stĂ€rker werden seine Ermittlungen scheinbar von allen Seiten behindert. Stecken eventuell ganz andere, einflussreiche Kreise hinter diesem Mord? Und wo liegt das Motiv?
In Polen ĂŒbernehmen die StaatsanwĂ€lte die Ermittlungen, die Kriminalpolizei hat, anders als in Deutschland, nur eine untergeordnete Rolle bei der AufklĂ€rung eines Verbrechens. Und so spielt der Warschauer Staatsanwalt Teodor Szacki die entscheidende Rolle bei den Ermittlungen im Mordfall Henryk Telak. Zygmunt Miloszewski gibt in seinem 2007 erschienen Krimi interessante Einblicke in das alltĂ€gliche Leben in der polnischen Hauptstadt Warschau. Und in die Arbeit der dortigen Staatsanwaltschaft, die viel mit Korruption zu kĂ€mpfen hat. In der Gesellschaft wie in den eigenen Reihen. Seinen Held, den Staatsanwaltschaft Teodor Szacki, stellt er als echten Macho dar, der beharrlich an seinem Fall arbeitet und sich ebenso beharrlich um eine Freundin bemĂŒht, da seine Frau ihm nicht mehr so attraktiv erscheint. Zwar haben die Ermittlungen um die therapeutischen Familienaufstellungen einige LĂ€ngen. Doch gelingt dem polnischen Autor Zygmunt Miloszewski mit âWarschauer Verstrickungenâ. Trotzdem ein interessanter Krimi mit spannenden Einblicken in die polnische Gesellschaft.
Zygmunt MiĆoszewski, geboren 1976. Und frĂŒher Journalist bei Newsweek Polen, katapultierte sich mit »Die Verstrickung« in die erste Reihe der osteuropĂ€ischen Autoren, die gerade die internationale Krimiszene aufmischen. FĂŒr das Buch erhielt er den Preis Wielki Kaliber, die höchste polnische Auszeichnung fĂŒr Kriminalliteratur.