Michael Theurillat: Wetterschmöcker
In WETTERSCHMÖCKER von Michael Theurillat macht Kommissar Eschenbach spannungsreiche Umwege mit Hilfe von Poesie, Intuition und Logik.
KAls der verbrannte Körper der aufstrebenden Topmanagerin Clara Thüring gefunden wird, ist schnell klar, dass es hier nicht um einen tragischen Unfall, sondern um Mord geht. Eine Spur führt den Züricher Kommissar Eschenbach ins Muotathal, eines der abgeschiedensten Täler der Schweiz. In dieser zerklüfteten Gegend wohnt Alois, seines Zeichens Wetterschmöcker und Pflegevater der Toten. Die junge Frau arbeitete für einen Großkonzern, der mit Rohstoffen handelt. Hat ihr Tod etwas mit diesen Geschäften zu tun? Und Clara bleibt nicht die einzige Tote, um die sich Eschenbach kümmern muss, denn im Fluss liegt noch eine weitere ermordete junge Frau. Auf der Suche nach einer Verbindung zwischen beiden Fällen gerät der Kommissar selbst ins Visier des Mörders….
Wetterschmöcker
Wetterschmöcker sind Menschen, die auf eigenwillige und meist etwas geheimnisumwobene Art das Wetter vorhersagen. Verlässlich oder nicht, in der Schweiz ist das sehr beliebt und damit ein ideales Thema für den Autor Michael Theurillat. Denn der beschäftigt sich in seinen stets etwas anders gestrickten Krimis ebenso gern mit schweizerischen Traditionen, wie mit brisanten Themen. Waren es in “Rütlischwur” die Machenschaften von schweizer Privatbanken, ging es in “Sechserläuten” um den dortigen Umgang mit dem Volk der Jenischen.
In “Wetterschmöcker” beschäftigt er sich mit dem fiktiven Versuch, eine bedeutende Wende in der Rohstoffgewinnung herbeizuführen. Dafür baut er eine höchst komplexe, fesselnde Handlung auf, in der sein sympathischen Kommissar Eschenbach mit seinem Team auf oft ungewöhnliche, manchmal leicht skurrile Weise ermittelt. Mit dabei sind natürlich wieder seine Italienisch sprechende Sekretärin Rosa und sein Kollege Claudio Jagmetti. Auch dieses Mal kommt Eschenbach erst nach vielen spannungsreichen Umwegen zur Lösung seines Falls, und auch hier helfen Poesie, Intuition, Logik und helfende Hände.
Es macht unendlich viel Spaß, dem Kommissar über die gesamte Strecke auf seinen Ermittlungen zu begleiten. Manchmal erinnert seine Vorgehensweise an Fred Vargas’ Kommissar Adamsberg, und das ist auch ein Stück weit das, was Theurillats Krimis charmant macht. Lieber Michael Theurillat, lass uns bitte nicht zu lang auf den nächsten Fall warten.
Michael Theurillat, wurde 1961 in Basel geboren. Er studierte Wirtschaftswissenschaften, Kunstgeschichte und Geschichte. Nach seiner Promotion auf dem Gebiet der Finanzwissenschaft, hat er für den Schweizerischen Bankenverein gearbeitet und war u.a. Managing Director. Mit 41 Jahren begann er einen neuen Lebensabschnitt und widmet sich seitdem seiner zweiten großen Leidenschaft, dem Schreiben. Weiteres: # Lenz # Rüttlischwur