Paul McNeive: Resistent

Paul McNeive inszeniert mit RESISTENT ein atemberaubendes Katastrophenszenario um multiresistenten Bakterien.

Die ganze Familie des Japaners Tsan Yohoto wurde 1945 in Hiroshima beim Abwurf der Atombombe getötet. Seitdem glüht in Tsan nur noch ein Wunsch: Er will Rache. Da fügt es sich gut, dass ihm inzwischen ein milliardenschweres Pharmaunternehmen mit besten Beziehungen in die USA gehört. Sein Plan: Die Einwohner von New York sollen so lange mit einem neuen Antibiotikum vollgepumpt werden, bis genügend Bakterien in der Metropole gegen das Mittel resistent sind – genau jene Bakterien, die er dann massenhaft freisetzen will. Fast scheint es, als ob sein Plan aufgeht, denn die Amis schlucken bereitwillig das Wundermittel, das zugleich gesund und schlank macht. Doch Yahoto hat die Rechnung ohne den New Yorker Detective John Wyse gemacht…

Der Autor Paul McNeive, der schon seit langem mit Beinprothesen leben muss, weiß genau, wovon er schreibt, hatte er doch selbst bereits mehrfach mit multiresistenten Bakterien zu kämpfen. Sein aufregender Thriller „Resistenz“ fesselt daher von der ersten Seite an. Hervorragend schafft er es, anhand von Einzelschicksalen eine enorme Spannung aufzubauen und diese bis zur letzten Seite zu halten. Dabei zeigt er, wie viel Macht die milliardenschweren Pharmaunternehmen in den USA haben, wie einfach die Behörden zu umgehen sind und wie gut Hersteller und Ärzte zu Lasten der Konsumenten zusammenarbeiten. So inszeniert McNeive mit „Resistenz“ ein atemberaubendes Katastrophenszenario, das zwar etwas herbei konstruiert wirkt, aber in der Darstellung sofort mitreißt – einschließlich des abschließenden Cliffhangers. Hoffentlich kommt noch mehr davon!

Paul McNeive verlor im Alter von 20 Jahren beide Beine. Die Erfahrungen mit Antibiotika während seines Genesungsprozesses bilden die Grundlage für die Idee zu «Resistent». McNeive arbeitete bereits als Immobilienmakler und als Motivationstrainer und schreibt für den Irish Independent. Er ist der erste Hubschrauberpilot ohne Beine und setzt sich als Botschafter der Douglas Bader Foundation für Amputationspatienten ein. Nebenbei komponiert und singt er.