Matilde Asensi: Wächter des Kreuzes
Matilde Asensi versteht in WÄCHTER DES KREUZES glänzend, historische Fakten und Fiktionen miteinander zu verknüpfen.
Die mit rätselhaften Tätowierungen versehene Leiche eines Äthiopiers wird gefunden. Was hat es mit diesen Tatoos auf sich und wie sind die kurz zuvor entwendeten Kreuzreliquien zu erklären, die man bei ihm findet?
Als die Ordensschwester und Leiterin des Vatikanischen Geheimarchivs, Ottavia Salina, zur Klärung dieses Falls hinzugezogen wird, ahnt sie nicht, dass sie das Abenteuer ihres Lebens bestehen muss. Zusammen mit einem Hauptmann der Schweizer Brigaden und einem ägyptischen Wissenschaftler soll sie die Geheimnisse der geheimen christlichen Gemeinschaft der Staurophylaken aufdecken. Einer Gemeinschaft, die sich seit zweitausend Jahren die Aufgabe gestellt hat, das Kreuz Jesu zu bewachen.
Da von dem Gebälk mittlerweile nur noch Splitter vorhanden sind, die als Reliquien in der ganzen Welt verstreut sind, greifen die selbsternannten Wächter zu unlauteren Mitteln: Sie stehlen die Reliquien, um das Kreuz wieder zusammenzusetzen. Eben dieses sollen die drei Ermittler nun im Namen des Vatikans verhindern. Um an die Staurophylaken heranzukommen, müssen sie allerdings erst einmal sieben Prüfungen in sieben verschiedenen Städten bestehen. Und so machen sie sich auf den Weg mithilfe von Dantes Buch “Die göttliche Komödie”, das sich als eine Art Wegweiser zu den Staurophylaken erweist.
Matilde Asensi: Wächter des Kreuzes
Bis zur letzten Seite zieht uns “Wächter des Kreuzes” in seinen Bann. Matilde Asensi versteht es glänzend, historische Fakten und Fiktionen miteinander zu verknüpfen. Die manchmal etwas holprige Logik der Geschichte tut der Spannung keinen Abbruch. Die Autorin führt uns in viele (kirchen)geschichtliche Details ein und lehrt uns manches über Zahlenmystik oder die pythagoräische Sphärenharmonie. Aber keine Sorge, auch die weltlichen Dinge finden reichlich Platz in ihrem Roman. So entwickelt sich eine schöne Liebesgeschichte und die italienische Mafia kommt ebenfalls nicht zu kurz. Dass auch die katholische Kirche mit ihrem antiquierten Blick auf die Rolle der Frau, dem Verschwendungswahn vieler Kardinäle und dem Vertuschen von Skandalen nicht besonders gut bei Matilde Asensi wegkommt, sei nicht nur am Rande bemerkt.
Das Buch ist eine Bereicherung im Thriller-Bücherschrank und braucht einen Vergleich mit Dan Brown oder Michael Crichton nicht zu fürchten.
Matilde Asensi wurde 1962 in Alicante geboren, schrieb und arbeitete nach dem Journalismusstudium für Rundfunk und Printmedien. Weitere Mystik-Thriller von Matilde Asensi: Das letzte Mysterium # Die Jesus Verschwörung # Wächter des Kreuzes # Der verlorene Ursprung