Baret Magarian: Die Erfindung der Wirklichkeit
DIE ERFINDUNG DER WIRKLICHKEIT von Baret Magarian ist ein Blick in die Welt der realen Kunstfiguren und ihrer skrupellosen Vermarktung.
Als der bekannte Londoner Schriftsteller Daniel Bloch in einer Schreibblockade feststeckt, kommt ihm die Idee, einfach eine Geschichte über eine reale Person aus seinem Umfeld zu erfinden. Doch die Story über seinen jungen Freund, den Lebenskünstler und Filmvorführer Oscar Babel, entwickelt schon bald ein sehr mysteriöses Eigenleben. Denn was Bloch schreibt, passiert Oscar wirklich. Und so lernt der Taugenichts den Spin-Doctor Ryan Rees kennen, der aus Oscar mit viel Medienhype einen echten Guru macht.
In seinem schon 2017 erschienen Roman “Die Erfindung der Wirklichkeit” erzählt Baret Magarian von der Erschaffung einer neuen Realität. Dabei baut er den etwas schluffigen Oscar Babel zu einem großen Star auf, obwohl dessen Ruhm eigentlich nur auf einer geschickten und groß angelegten, viralen Medienstrategie beruht. Er erzählt von Kunst und Künstlichkeit, von Facts und Fakes in einem rauschhaften Medienhype. Ganz bewusst bleibt auch Magarian selbst am oberflächlichen und traumhaft-phantastischen seiner Geschichte, so dass seine Figuren nur scheinbar lebendig und nie wirklich authentisch werden – ein Abbild unserer ständig hochgepitchten und zugleich gefilterten medialen Wahrnehmung. So ist “Die Erfindung der Wirklichkeit” ein interessanter Einblick in die Welt der realen Kunstfiguren und ihrer skrupellos-genialen Vermarktung.
Baret Magarian ist in London geboren, anglo-armenische Wurzeln, lebt in Florenz. Er hat u. a. für die Times und den Guardian geschrieben und als Dozent, Theaterregisseur, Übersetzer, Musiker und Aktmodell gearbeitet. Seine Bücher sind in Großbritannien und Italien erschienen. Der vorliegende Roman ist sein international hochgelobtes Debüt.