Carmen Maria Machado: Das Archiv der Träume
DAS ARCHIV DER TRÄUME von Carmen Maria Machado ist eine fantasievolle und literarische Aufarbeitung einer sehr persönlichen Erfahrung.
Carmen hat endlich ihre Traumfrau gefunden. Die Tage und Nächte mit ihr in ihrem Traumhaus sind unbeschreiblich. Doch ihre Traumfrau hat eine weitere Beziehung. Carmen macht es nichts aus, in einer offenen Dreier-Beziehung zu leben. Mehr und mehr lässt sie sich auf sie ein. Doch ihre Traumfrau hat auch noch andere Seiten. So schön es auch ist – Carmen stellt fest, dass ihre selbstbewussten Forderungen und regelmäßigen Ausfälle sie psychisch und physisch fertig machen. Doch wie herauskommen aus diesem Strudel aus Liebe und Abhängigkeit, psychischen Terror und schließlich sogar handfester Gewalt?
Carmen Maria Machado liefert in ihrem autobiografischen Roman “Das Archiv der Träume“ eine sehr offene, eigenwillige und detaillierte Aufarbeitung ihrer toxischen Beziehung zu ihrer Ex-Frau. Dabei findet sie eine überaus kreative Form: Sie gibt jedem ihrer Kapitel einen “Traumhaus”-Titel und setzt sich in diesen mal emotional, mal wissenschaftlich und mal popkulturell mit dem Eingeständnis auseinander, eine Beziehung geführt zu haben, die ihr nicht gut getan hat. Sehr eindringlich beschreibt sie, wie ihre Grenzen immer wieder und immer weiter überschritten wurden – und wie mühsam es war, sich aus diesem toxischen Verhältnis wieder zu lösen. So ist “Das Archiv der Träume” eine fantasievolle und facettenreiche literarische Aufarbeitung einer sehr persönlichen Erfahrung. Hut ab!
Carmen Maria Machado, Autorin, Kritikerin und Essayistin. Ihre Arbeiten erschienen im »The New Yorker« und in weiteren Zeitschriftenn. Sie hat einen Master des Iowa Writer’s Workshop. Machados Debüt »Ihr Körper und andere Teilhaber« wurde mit zehn Preisen ausgezeichnet. Gemeinsam mit ihrer Frau lebt Machado in Philadelphia.