Jörg Liemann: Jung genug zu sterben

Jörg Liemann: Jung genug zu sterben

In seinem Thriller JUNG GENUG ZU STERBEN beschreibt Jörg Liemann äußerst interessante Erkenntnisse aus der Hirnforschung.

Die 14-jährige Lena ist verschwunden. Eigentlich sollte sie heute zum ersten Mal ihre eigene Testgruppe in der Zucker-Klinik leiten, doch Melina von Lüttich wartet vergebens auf sie. Die Berliner Zucker-Klinik führt Testreihen an gerade pubertierenden Teenagern durch, um deren Verhalten und Gehirnfunktionen zu erforschen – alles ganz legal und in Absprache mit den Eltern. Als Melina herauszufinden versucht, was mit Lena passiert ist, bekommt sie von ihr per Email eine merkwürdige Video-Botschaft zugesandt. Ratlos wendet sie sich an Lenas Vater, der ein bekannter Video-Künstler ist und ihr vielleicht helfen kann, Licht ins Dunkel dieser Nachricht zu bringen. Fast gleichzeitig mit Lenas Verschwinden kommt im Schweizer Ferienlager der Klinik ein Junge ums Leben. Bei Melina beginnen alle Alarmglocken zu leuten, als sie bemerkt, dass auch Lenas letzte Spuren in den Schweizer Skiort führen. Was steckt hinter diesen Vorgängen? Bei ihren Recherchen kommt Melinda unglaublichen Machenschaften auf die Spur, bis auch sie in tödliche Gefahr gerät. Was passiert in unseren Köpfen, wenn die Kindheit in die Pubertät übergeht und die kindliche Unbeschwertheit sich immer öfter in ein Chaos aus Gedanken und Gefühlen verwandelt?

In “Jung genug zu sterben” beschreibt Jörg Liemann äußerst interessante Erkenntnisse aus der Hirnforschung, in denen es um die Veränderungen von Gehirnfunktionen bei pubertierenden Teenagern geht – und um die Möglichkeiten, diese Prozesse eines Tages so zu steuern, dass “aus dem Leiden der Pubertät die Revolution jugendlicher Vernunft”, also kurz gesagt. Der perfekte Jugendliche entsteht. Leider kommt “Jung genug zu sterben” von Jörg Liemann trotz dieser spannenden Thematik nur sehr langsam in Schwung; er stolpert über seine gewollt-flapsige Sprache ebenso wie über seinen recht eigenwilligen Erzählstil. So ist “Jung genug zu sterben” von Jörg Liemann ein zwar solider, aber nur mäßig packender Thriller aus Berlin, der das Potenzial seines wirklich interessanten Themas nicht genügend nutzt.

Jörg Liemann, geboren 1964 in Berlin, Politologe in der Berliner Luftfahrtbehörde, Dozent für Philosophie und Politologie. In den achtziger Jahren jüngster Telefonseelsorger Deutschlands. Er lebt in Berlin.

hallo-buch.de - Rezensionen und Buchtipps von Silke Schröder
hallo-buch.de

      

© Aufbau Verlag
352 Seiten
Januar 2013
ISBN: 978-3426511916

      

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