John Lanchester: Die Mauer
In seiner Dystopie DIE MAUER beschäftigt sich John Lanchester mit dem Klimawandel, autoritären Staatsformen und dem Umgang mit Flüchtingen.
Gelesen von Johannes KlauĂźner
Großbritannien wird seit dem großen Wandel von einer hohen Mauer umgeben. Niemand darf herein, vor allem nicht jene Menschen, deren Länder gerade wegen des steigenden Meeresspiegels untergehen. Joseph Kavanagh ist einer von denen, die an der Mauer Wache stehen und sie gegen die Anderen verteidigen. Das Leben hier ist hart, doch seine Einheit hält fest zusammen und wird immer mehr zur Familie. Das ist auch nötig, denn der Job hat einen hohen Preis: Wenn es Eindringlinge trotz aller Schikanen über die Mauer schaffen, werden die verantwortlichen Verteidiger selbst hinaus aufs Meer geschickt….
Die Mauer
Nachdem sich John Lanchester in „Kapital“ mit der Gentrifizierung von Stadtvierteln und der zunehmenden Unbezahlbarkeit von Wohnraum in London auseinandergesetzt hat, beschäftigt er sich in seiner Dystopie „Die Mauer“ erneut mit sehr aktuellen Themen: Mit den Flüchtlingen, die auf der Flucht vor katastrophalen gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Verhältnissen – auch wegen des längst begonnenen Klimawandels – über den Ärmelkanal nach England gelangen wollen, mit den immer tieferen politischen Gräben zwischen den Parteien und dem Aufstieg autoritärer Führer, die skrupellos mit den Ängsten der Bevölkerung spielen. Es ist aber auch eine spannende Geschichte über Liebe, Freundschaft und Vertrauen, ebenso lakonisch wie fesselnd erzählt und authentisch gelesen von Johannes Klaußner. So offenbart uns „Die Mauer“ einen spannenden, aber nicht hoffnungslosen Blick in eine düstere Zukunft.
John Lanchester, geboren 1962 in Hamburg, wuchs im Fernen Osten auf und studierte in Oxford. Er war Restaurantkritiker des “Observer” und ist stellvertretender Chefredakteur der “London Review of Books”.
© Random House Audio
6 CDs, 7h 4min
14. September 2020
ISBN: 978-3837151206
ASIN: B07NBG4FSD
Original: The Wall