Ingar Johnsrud: Der Bote

In DER BOTE entrollt Ingar Johnsrud einen spannenden Plot, der uns bis zum Zerfall der früheren Sowjetunion zurückführt.

Als Kommissar Fredrik Beier zu dem Tatort in die Villa einer alten Frau gerufen wird, ahnt er noch nicht, welch weitreichende Folgen das hat. Denn in dem Haus ist die frische Leiche eines Mannes, der schon vor Jahren für tot erklärt war. Als auch noch ein weiterer Mann tot und brutal gefoltert aufgefunden wird, muss Fredrik Beier wieder mit der leitenden Kommissarin Kafa Iqbal zusammenarbeiten. Fredrik wäre ihr gern erstmal aus dem Weg gegangen. Nachdem sie sich in einer vorangegangenen Ermittlung gegenseitig das Leben retten mussten. Und auf ziemlich komplizierte Weise ineinander verliebt hatten. Nun aber ist es so, und gemeinsam stoßen sie auf ein sehr gut bewahrtes Geheimnis, dessen Wurzeln weit in der Vergangenheit liegen.

In „Der Bote“ entrollt Ingar Johnsrud einen spannenden Plot, der uns bis zum Zerfall der früheren Sowjetunion zurückführt. So switcht der Autor aus der Jetztzeit immer wieder in die Jahre um 1990 und puzzelt so Stück für Stück die Geschehnisse zu einem komplexen Gesamtbild zusammen. Es kostet ein wenig Mühe, seinen recht unemotionalen Kommissar, der für seinen Job zwei Beziehungen scheitern lässt und auch seinen leicht gestörten Sohn aus den Augen verliert, wirklich sympathisch zu finden. Wenig Probleme hat damit aber die junge Kommissarin an seiner Seite, die ihn treu durch die fesselnd inszenierten Ermittlungen begleitet. Wer sich daran nicht stört und auf spannungsgeladene Action steht, ist hier gut aufgehoben.

Ingar Johnsrud, Jahrgang 1974, wuchs in Holmestrand auf. Er studierte Film- und Medienwissenschaften und arbeitete fünfzehn Jahre als Journalist bei einem der größten norwegischen Medienunternehmen. Sein erster Thriller, »Der Hirte«, ist als bestes Krimidebüt für den Maurits Hansen Prisen nominiert und eroberte international die Bestsellerlisten.