Arnaldur Indriðason: Nacht über Reykjavík
In dem Prequel NACHT ÜBER REYKJAVIK erzählt Arnaldur Indridason von den Anfängen seines berühmten Ermittlers.
Als junger Mann arbeitet Erlendur Sveinsson bei der Verkehrspolizei in Reykjavík, obwohl er doch eigentlich Kommissar werden will. Meist übernimmt der junge Polizist die Nachtschicht. Als er vom Ertrinkungstod eines Obdachlosen erfährt, wird er stutzig. Eher zufällig hatte er ein paar Mal mit Hannibal gesprochen und durchaus nicht den Eindruck gewonnen, hier einen lebensunfähigen Dropout vor sich zu haben. Noch etwas unbeholfen, aber mit einer sehr eigenwilligen, unverwechselbaren Hartnäckigkeit beginnt Erlendur mit eigenen Ermittlungen. Und er stößt schon bald auf einige Ungereimtheiten, denn genau gleichzeitig mit dem Hannibals Tod verschwand auch eine junge Frau. Kann das Zufall sein?
Nachdem in “Eiseskälte” die Reihe um den grüblerisch-eigensinnigen Kommissar Erlendur Sveinsson eigentlich zu Ende gegangen ist, erfahren wir im neuen Roman von Arnaldur Indridason, wie die Karriere seines berühmten Ermittlers angefangen hat – ein klassisches Prequel also, das schon klar in der Tradition der später angesiedelten Krimis steht, uns aber fantasievoll in deren Vorgeschichte einweiht. Logisch also, dass sich der Held, obwohl noch Verkehrspolizist, auch hier schon mit der Erlendur-typischen Hartnäckigkeit in einen Fall verbeißt, der nur scheinbar ein Unfall ist. Zugleich gibt Indridason hier einen interessanten Einblick in das Reykvavik der frühen 1970er Jahre und verrät einige spannende Datails aus der privaten Vergangenheit seines eigenwilligen Ermittlers. Das Ganze funktioniert ebensogut, wie bei den großen Kino-Klassikern, von Star Wars über Star Trek bis zum Kleinen Hobbit. So lässt Arnaldur Indridason einen jungen Erlendur Sveinsson wieder auferstehen – seien wir gespannt, was den Berufsanfänger noch so erwartet.
Autor Arnaldur Indriðason (*1961) hat mit diesen Krimis einige renommierte Preise eingeheimst, u. a. den „Gold Dagger Award“. Dabei war das erste Buch für den Journalisten und Filmkritiker Indriðason eigentlich nur „ein Versuch“. Da dieser so positiv ausfiel, verdient der Isländer seine Brötchen inzwischen als Autor. Er lebt mit seiner Familie in Reykjavik. Weitere Island-Krimis von Arnaldur Indriðason: # Tage der Schuld # Eiseskälte # Frevelopfer # Abgründe # Kälteschlaf# Der Reisende # Das Mädchen an der Brücke # Nacht über Reykjavik # Schattenwege #