Rebecca Hunt: Everland
EVERLAND von Rebecca Hunt- atmosphärisch dicht erzählt, zeigt, wie feindselig und gewalttätig die Natur und auch der Mensch sein kann.
1913 wird die kleine Insel Everland in der Antarktis von einem britischen Forscherteam entdeckt. Drei Männer werden losgeschickt, um die Insel zu erforschen. 100 Jahre später landet wieder eine dreiköpfige Crew zu Forschungszwecken auf das Eiland, um die Populationen von Pinguinen und Robben zu untersuchen. Obwohl die Ausrüstung viel besser als damals ist, machen die extremen Wetterbedingungen den beiden Frauen und ihrem männlichen Kollegen auch in der Gegenwart schwer zu schaffen. Und wie damals kristallisiert sich auch heute erst in der Krise der wahre Charakter der Expeditionsteilnehmer heraus…
Nach “Mr. Chartwell” ist “Everland” der zweite Roman der Engländerin Rebecca Hunt. In zwei parallel verlaufenden Erzählsträngen berichtet sie darin vom Kampf ihrer Protagonisten mit der Natur, mit sich selbst und mit den anderen. Waren bei den Männern 1913 Eisstürme und beißende Kälte, arger Hunger und Wahnvorstellungen die größten Herausforderungen, wird die Crew 100 Jahre später vor allem durch Neid, Missgunst und eigene Überschätzung in Bedrängnis gebracht. Sehr beklemmend beschreibt Hunt die Situation der beiden Gruppen in ihrem Kampf ums Überleben. In dem das eigene Schicksal allmählich immer stärker vor die Interessen der Gruppe tritt – jeder rettet seine eigene Haut. So ist “Everland” eine atmosphärisch dicht erzählte Story, die die Gefühle und das Handeln ihrer Figuren sehr intensiv beschreibt. Und die zeigt, wie feindselig und gewalttätig nicht nur die Natur, sondern auch der Mensch selbst sein kann.
Rebecca Hunt ist 1979 in Coventry geboren und hat am Central Saint Martin’s College Kunst studiert und mit Auszeichnung abgeschlossen. Rebecca Hunt ist Malerin und lebt in London.