Michael Honig: MĂ€chtig Senil
MĂCHTIG SENIL von Michael Honig spart nicht an Ironie und spitzen Seitenhieben auf das korrupte System seit Glasnost in Russland.
Im Jahr 2035 lebt der einst mĂ€chtigste Mann Russlands, Wladimir Putin, zurĂŒckgezogen in seiner Datscha bei Moskau. Mittlerweile dement, bekommt er nicht mehr viel von seiner Umgebung mit. Der Krankenpfleger Nikolai Scheretew betreut ihn schon seit sechs Jahren. Er ist ein herzensguter Mensch, der völlig in seinem Beruf aufgeht und sich eigentlich kaum fĂŒr seine Umgebung interessiert. Doch einige Dinge Ă€rgern ihn: Warum wird ihm die Nutzung der teuren Dienstlimousine erschwert, wenn er seinen berĂŒhmten Patienten einmal ausfahren soll? Und warum gibt es stĂ€ndig diesen nervtötenden Streit zwischen dem Koch und der neuen Hausdame wegen der Lebensmittel-Lieferungen? Erst als sein Neffe Pascha wegen eines systemkritischen Blogs verhaftet wird und er 300.000 Dollar Kaution zahlen soll, wird ihm langsam klar, wie die anderen hier ihr Geld verdienen…
Es verwundert nicht wirklich, dass sich der Autor âMichael Honigâ fĂŒr “MĂ€chtig Senil” ein Pseudonym zugelegt hat. Denn âMĂ€chtig senilâ ist eine sehr intelligente und bissige Parabel auf das âSystem Putinâ und jene VerhĂ€ltnisse, die in der russischen Gesellschaft offenbar weit verbreitet sind. Im Mikrokosmos seines Helden, der Datscha des mittlerweile senilen, aber ĂŒber lange Zeit allmĂ€chtigen Wladimir Putin, stehlen die Mitarbeiter alles, was nur möglich ist. Und auch Putins Krankenpfleger Nikolai, das einzige ehrliche und aufrichtige Mitglied der Crew, kann sich diesem System aus Korruption und Schieberei nicht entziehen, als seine Familie das Opfer einer fiesen, nur scheinbar politischen Erpressung wird. âMĂ€chtig senilâ von Michael Honig spart nicht an Ironie und spitzen Seitenhieben auf das korrupte System, das sich seit Glasnost in Russland entwickelt hat â einfallsreich, treffend und humorvoll in Szene gesetzt.
Michael Honig ist das Pseudonym eines ehemaligen Arztes, der mit Ehefrau und Sohn in London lebt. FĂŒr seinen satirischen DebĂŒtroman “Goldblatt’s Descent”, der ĂŒber das britische Gesundheitssystem handelt und 2013 bei Atlantic Books erschien, heimste er in seiner britischen Heimat bereits viel Lob ein.