Sabine Hofmann: Totenwinter
TOTENWINTER von Sabine Hofmann ist ein packend erzÀhlter Nachkriegskrimi, der die LebensumstÀnde im Nachkriegs-Bochum authentisch einfÀngt.
Im KĂ€ltewinter 1947 lebt Edith Marheineke bei Martha und ihrer Tochter Hella im zerbombten Bochum â in einem Zimmer, das ihr nach ihrer Flucht aus OstpreuĂen zugewiesen wurde. Es ist erst Februar und noch Monate bis zum FrĂŒhling hin, aber immerhin hat sie Unterkunft und Arbeit, denn sie ist fĂŒr den Anwalt Pollmann tĂ€tig. Der agiert allerdings selbst oft am Rande der LegalitĂ€t; unter anderem ist er in SchwarzmarktgeschĂ€fte involviert. Als jedoch ein ehemaliger KZ-HĂ€ftling, der unter den Arbeitern der Bochumer Zechen groĂes Ansehen genieĂt, ermordet aufgefunden wird, deutet einiges darauf hin, dass Pollmann auch hierbei seine Finger im Spiel hat. Ist ihr Arbeitgeber ein Mörder? Edith beginnt mit Nachforschungen.
Sabine Hofmann schildert in ihrem zweiten historischen Krimi mit der toughen Edith Marheineke sehr eindringlich das Leben im Ruhrgebiet des westdeutschen Nachkriegsdeutschlands. Authentisch beschreibt sie neben den spannenden Ermittlungen die harten Jahre kurz nach dem Krieg, als die groĂe Mehrheit der Leute um WĂ€rme und Essen, Arbeit und Wohnung kĂ€mpfen musste. Dabei vergisst sie auch nicht, die Ă€uĂerst komplizierten politischen VerhĂ€ltnisse zu erwĂ€hnen, sei es untergetauchte SS-Leute und ehemalige KZ-HĂ€ftlinge, skrupellose Korruption und ĂŒberlebensnotwendiger Kohlenklau. So ist Sabine Hofmanns âTotenwinterâ ein packend erzĂ€hlter Nachkriegskrimi aus der gerade erst entstehenden BRD.
Sabine Hofmann wurde 1964 in Bochum geboren und studierte Romanistik und Germanistik. Gemeinsam mit Rosa Ribas schrieb sie drei Kriminalromane ĂŒber die Nachkriegszeit im Spanien. Zurzeit fasziniert sie die BeschĂ€ftigung mit der deutschen Nachkriegszeit als Bodensatz ihrer Kindheitserinnerungen. Sie lebt mit Mann, Kind und Kater in Erbach im Odenwald.