Wolf Harlander: 42 Grad
42 GRAD von Wolf Harlander ist ein fesselnder Umweltthriller mit vielen Hintergrundinformationen um Verletzbarkeit unserer Zivilisation.
Es ist mal wieder ein Jahrhundertsommer. Die Sonne knallt vom Himmel und die Temperaturen steigen immer weiter. Doch was zunächst noch wie ein großer Spaß beginnt, nimmt schon bald katastrophale Züge an: Die Wasserstände sinken immer schneller. Elsa Forberg, die als IT-Spezialistin bei einer EU-Umweltorganisation arbeitet, und der Hydrologe Julius Denner sind alarmiert – und sie machen eine merkwürdige Entdeckung: Es scheint, als ob jemand die Katastrophe durch Anschläge auf die Wasserversorgung noch verstärken will. Wer aber sollte daran Interesse haben? Zusammen mit dem Schweizer Wasserbau-Experten Noah Luethly stoßen sie auf Indizien, die auf einen übermächtigen Gegner hinweisen. Derweil spitzt sich die Lage in Europa immer weiter zu…
Ähnlich wie bei “Blackout” von Marc Elsberg, in dem es um einen europaweiten Stromausfall geht, oder bei Andeas Eschbachs “Ausgebrannt” skizziert Wolf Harlander in seinem Umweltthriller “42 Grad” ein ziemlich düsteres Szenario, das uns die Verletzbarkeit unserer Zivilisation deutlich vor Augen führt. Und angesichts der Jahrhundertsommer der letzten Jahre braucht es dafür gar nicht so viel Fantasie. Seine actiongeladene Story ist zwar manchmal etwas holprig erzählt, steckt aber voller wissenswerter Hintergrundrecherchen rund um das lebensspendende Nass, das bei uns wie selbstverständlich aus dem Wasserhahn rinnt. Gekonnt switcht der Autor zwischen den verschiedenen Handlungssträngen und Perspektiven seiner Protagonisten hin und her und lässt dabei ein beängstigend-realistisches Katastrophenbild entstehen. Wer diesen Thriller gelesen hat, überlegt sich zweimal, Trinkwasser zu verschwenden – und schafft sich sicher bald eine Notreserve an. Unbedingte Leseempfehlung, auch bei (derzeit noch) weniger als 42 Grad.
Wolf Harlander, geboren 1958 in Nürnberg, studierte Journalistik, Politik und Volkswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nach einem Volontariat bei einer Tageszeitung und der Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule arbeitete er für Tageszeitungen, Radio, Fernsehen und als Redakteur der Wirtschaftsmagazine Capital und Wirtschaftswoche. Er lebt heute als Autor in München.