Elly Griffiths: Knochenhaus

Mit einer unterhaltsamen wie spannender Mischung gelingt Elly Griffiths mit KNOCHENHAUS ein ebenso unterhaltsamer wie solider Krimi aus England.

Die forensische Archäologin Ruth Galloway beaufsichtigt römische Ausgrabungen in Norwich im Osten Englands, als sie in einer der ausgehobenen Gruben ein menschliches Kinder-Skelett ohne Kopf findet. Erst deutet alles auf eine rituelle Opfergabe aus der römischen Zeit hin, doch dann stellt sie fest, dass die Knochen jüngeren Datums sind. Die eingeschaltete Polizei nimmt Ermittlungen auf. Detective Chief Inspector Harry Nelson und sein Team finden kurz darauf auch noch ein Katzenskelett ohne Kopf. Wer steckt hinter diesen rituellen Morden? Denn dass die Fälle einen rituellen Hintergrund haben, ist für Ruth sicher, und sie will es der unwilligen Polizei auf eigene Faust beweisen. Daneben hat sie jedoch noch ein ganz anderes Proble: Sie ist im vierten Monat schwanger, und der Vater ist eben dieser verheiratete Chief Inspector Nelson, mit dem sie eine kurze Affäre hatte. Eigentlich soll also zunächst einmal niemand von ihrer Schwangerschaft erfahren.

Doch Norwich ist ein kleines Nest, in dem wenig verborgen bleibt – auch nicht, dass Ruth mit einem Mal ernst zu nehmende Drohungen bekommt und ihr Name mit echtem Blut auf eine Steinmauer geschrieben wird. Ganz offensichtlich möchte jemand verhindern, dass sie weitere Nachforschungen anstellt, und ganz offenbar ist sie dem Täter bereits näher, als sie selbst ahnt.

Knochenhaus

“Knochenhaus” ist der zweite Fall mit der energischen Archäologin und Knochenkundlerin Ruth Galloway und dem verheirateten, etwas ruppigen Detective Chief Inspector Harry Nelson. Dieses Mal geht es um kopflose Skelette und uralte religiöse Bräuche, um eine rührende Geschichte aus einem Waisenhaus der 1950er Jahre und um dunkle Geheimnisse aus der tiefen Vergangenheit. Dabei greift die Autorin Rituale alter heidnischer Kulturen auf, die in der heutigen Zeit gerade von jungen Leuten wiederbelebt und zelebriert werden. Besonderes Augenmerk legt sie auf die beiden Hauptfiguren, die in ihrem ersten Fall “Totenpfad” eine kurze Affäre miteinander hatten und auch in “Knochenhaus” noch alle Mühe haben, ihr Verhältnis zu einander zu klären – ein kleiner Spritzer Soap-Opera also, der der Story aber durchaus nicht schadet. Mit dieser unterhaltsamen Mischung gelingt Elly Griffiths ein ebenso unterhaltsamer wie solider Krimi aus England.

Elly Griffiths lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Brighton. Ihre Tante erzählte ihr als Kind die Mythen und Legenden Norfolks, aber die Idee zur Figur von Ruth Galloway hatte sie, als ihr Mann seinen Job als Banker aufgab, um Archäologe zu werden.
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