Julian Gough: Connect
In seinem Near-Future Cyber-Thriller entwickelt Julian Gough mit CONNECT eine spannende coming-of-age-Story.
Las Vegas in der nahen Zukunft: Der 16-jĂ€hrige Colt hat sich seine eigene virtuelle Welt programmiert. So lebt er in seinem Zimmer mit seinem VR-Helm. Mit der RealitĂ€t hat er so seine Schwierigkeiten und der direkte Kontakt mit Menschen liegt ihm auch nicht gerade. Als er auf die Hackerin Snow Queen trifft, wird er allerdings neugierig. Die Gelegenheit ist gĂŒnstig, denn seine Mutter Naomi ist fĂŒr einige Tage unterwegs zu einem Kongress. Die Wissenschaftlerin entwickelt gerade ein bahnbrechendes Verfahren in der Biotechnik und will ihre Entdeckung vorstellen. Doch plötzlich wird ihr Vortrag vom nationalen Geheimdienst zurĂŒckgezogen und als top secret eingestuft. Als sich Colt in ihrer Abwesenheit in ihr Labor schleicht, um unerlaubt ein paar PrĂ€parate abzuzweigen, setzt er unversehens eine wilde Verfolgungsjagd in Gang…
Connect
In Julian Goughs coming-of-age-Zukunftsthriller âConnectâ sind autonom fahrende Autos und Drohnen, haushaltsfĂŒhrende KIs und das Hantieren mit Genmaterial alltĂ€glich geworden. In dieser technischen Welt hat der junge Colt Probleme, zwischen der RealitĂ€t und seinen eigenen, kĂŒnstlich erschaffenen Welten zu unterscheiden. Sowieso schlieĂt er sich viel lieber zu Hause ein und versinkt in seinem Spiel, als sich der komplizierten Wirklichkeit zu stellen. Dieses PhĂ€nomen, das in Japan âHikikomoriâ (zurĂŒckziehen) genannt wird, ist laut Wikipedia heute bereits verbreiteter, als man denkt.
Aber wie der Titel âConnectâ schon verrĂ€t, geht es Gough in seinem Cyber-Krimi auch um das Gegenteil: um den Wunsch nach (Ver)Bindung. So wie sich Synapsen im Gehirn verbinden, so bricht sich auch im echten Leben irgendwann das BedĂŒrfnis nach Zusammenhalt Bahn, bei Game-Conventions ebenso wie in Familien oder in der Liebe. Und selbst wenn der Autor manchmal etwas arg auf âjump-and-runâ setzt, erzĂ€hlt âConnectâ doch von durchaus realen, menschlichen Themen wie Liebe, Macht und Krieg â allerdings in einer technisierten Welt, in der gerade fĂŒr junge Menschen die Grenzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit verschwimmen.
Julian Gough, geboren 1966 in Irland, aufgewachsen in der NĂ€he von London, war SĂ€nger der Rockgruppe »Toasted Heretic«, schrieb Romane, Gedichte, KinderbĂŒcher (»Rotzhase und Schnarchnase«) und die Geschichte, die das Computerspiel »Minecraft« abschlieĂt (Minecraft End Game Poem). 2007 gewann er den National Short Story Award der BBC. Sein von der Presse gefeierter Roman »Connect« erscheint in zahlreichen LĂ€ndern. Julian Gough lebt in Berlin.