Frank Goldammer: Tausend Teufel
Frank Goldammer gibt in seinem Krimi TAUSEND TEUFEL einen Einblick in die beklemmende Zeit der ostdeutschen “Stunde Null”.
Dresden im Winter 1947. Auch tagsüber herrschen in diesem kalten Februar knackige Minusgrade und genauso ist die Stimmung in der Stadt. Es gibt kaum Brennholz oder Nahrung; die sowjetische Besatzung hält die Bevölkerung an der kurzen Leine. In dieser unterkühlten Atmosphäre werden Hauptkommissar Max Heller und sein Assistent Oldenbusch zu einem Tatort gerufen. Doch bevor sie sich die beiden toten Rotarmisten ansehen können, sind die Leichname bereits vom Militär mitgenommen worden. Heller fängt dennoch an zu ermitteln und entdeckt in der Nähe des Tatorts einen Rucksack, in dem ein abgetrennter Kopf liegt. Das wirft Fragen auf, die seinen sowjetischen Vorgesetzten so gar nicht gefallen.
Tausend Teufel
Auch im zweiten Krimi “Tausend Teufel” seiner Reihe mit dem aufrechten Kommissar Max Heller begleiten wir den aus Dresden stammenden Autor Frank Goldammer wieder in seine zerstörte Heimatstadt kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Vordergründig erzählt er einen klassischen Krimi, doch eigentlich beschreibt er sehr einfühlsam die Situation der Menschen und die Atmosphäre in der Stadt zwischen dem Ende des Faschismus und dem Aufbau des DDR-Staatssozialismus. Frank Goldammer zeigt dabei die verschiedenen Einstellungen der Menschen, von den rückwärtsgewandten Nazis über jene, die ihre Parteibücher zum eigenen Besten wechselten wie andere ihr Hemd, bis hin zu denen, die nach zwölf Jahren Faschismus den Weg der Sowjets überzeugt mitgehen wollten.
Dabei enthält er sich moralischer Überheblichkeit und lässt erkennen, dass es in dieser Zeit oft genug nur ums blanke Überleben ging. Im Mittelpunkt steht sein aufrechter Kommissar Max Heller, der sich erfolgreich gegen jedes Parteibuch gewehrt hat und nur ein Ziel verfolgt: den Sieg der Gerechtigkeit. Sensibel erzählt, gibt Frank Goldammers Krimi einen Einblick in die beklemmende Zeit der ostdeutschen “Stunde Null”, die es weder dort, noch im Westen gab.
Frank Goldammer wurde 1975 in Dresden geboren und ist gelernter Maler- und Lackierermeister. Neben seinem Beruf begann er mit Anfang zwanzig zu schreiben, verlegte seine ersten Romane im Eigenverlag. Mit ›Der Angstmann‹, Band 1 der Krimiserie mit Max Heller, gelangte er sofort auf die Bestsellerlisten. Er ist alleinerziehender Vater von Zwillingen und lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt.