Tana French: Der Sucher
DER SUCHER von Tana French ist ein unaufgeregter und doch spannender West-Ireland-Thriller, der für einige Überraschungen gut ist.
Cal Hooper war lange bei der Chicagoer Polizei. Jetzt, mit knapp 50 Jahren, hat er den Dienst quittiert und nutzt seine Abfindung, um etwas völlig neues anzufangen: Er geht nach Europa und zieht an die einsame, wilde Westküste Irlands. Doch seine Ruhe wird gestört, als sich ein junger Teenager aus dem Ort an ihn wendet. Der 13-jährige Trey bittet Cal, nach seinem vor sechs Monaten verschwundenen Bruder zu suchen. Erst zögert Cal, doch dann tritt er einen Ritt an, der ihn zu den dunklen Geheimnissen der Leute in dem kleinen Ort führt.
Ihren neuen Thriller „Der Sucher“ geht Tana French ganz ruhig an. Wie in einem klassischen Western stellt sie den amerikanischen Ex-Cop Calvin in den Mittelpunkt, der sich als völliger Neuling durch die komplizierten Binnenverhältnisse einer verschworenen und alteingesessenen Dorfgemeinschaft kämpfen muss, um seinem Schützling, dem 13- jährigen Trey zu helfen. Dabei lässt French ihren Helden sehr überlegt agieren und erzählt uns nebenbei viel übers Fischen, Schießen, Jagen und das ganz selbstverständliche DIY auf dem Land. So ist „Der Sucher“, der manchmal ein wenig an Luc Bessons Meisterwerk „Leon, der Profi“ erinnert, ein unaufgeregter und doch spannender West-Ireland-Thriller, der für einige Überraschungen gut ist. Tana French wuchs in Irland, Italien und Malawi auf und lebt seit 1990 in Dublin. Sie machte eine Schauspielausbildung am Trinity College und arbeitet für Theater, Film und Fernsehen.