Alice Feeney: Manchmal lĂŒge ich
Sehr geschickt baut Alice Feeney ihren Psychothriller MANCHMAL LĂGE ICH auf und entschlĂŒsselt langsam eine vertrackte Situation.
Völlig apathisch liegt Amber Reynold im Krankenhausbett, ohne jede Regung oder Bewegung â sie gilt als Komapatientin. Doch tatsĂ€chlich bekommt die 35-jĂ€hrige Radiomoderatorin alles mit, was um sie herum geschieht: das RĂ€tseln der Ărzte, die GesprĂ€che der Pflegerinnen, den Besuch ihrer hĂŒbschen Schwester Claire und ihres Ehemanns Paul; sogar ihr Ex Edward taucht auf. Amber lauscht ihren GesprĂ€chen und versucht herauszuhören, was eigentlich passiert ist. Denn sie kann sich partout nicht erinnern, wie sie in diese verzweifelte Lage geraten ist. Nach und nach fĂŒgen sich die Details zu einer unglaublichen Geschichte zusammen…
Sehr geschickt baut die die englische Autorin Alice Feeney ihren Psychothriller âManchmal lĂŒge ichâ auf. Immer wieder switcht sie zwischen Ereignissen vor und nach den Weihnachtsfeiertagen hin und her, unterbrochen von kurzen TagebucheintrĂ€gen, die rund 25 Jahre zurĂŒck liegen. Das macht sie so clever, dass man nicht immer genau weiĂ, was in ihrer Hauptfigur, der Ich-ErzĂ€hlerin Amber Reynolds, eigentlich gerade vorgeht â trĂ€umt sie oder ist sie gerade wach, schwelgt sie in der Vergangenheit oder kĂ€mpft sie um die EntschlĂŒsselung ihrer Ă€uĂerst vertrackten Gegenwart? So lĂŒftet Feeney Blatt fĂŒr Blatt das Geheimnis von Ambers hilfloser Situation. Wer mit âGirl in the Trainâ oder âWoman in Cabin 10â etwas anfangen konnte, sollte hier auf keinen Fall vorbeigehen.
Alice Feeney ist Journalistin und hat 16 Jahre als Nachrichtenredakteurin und Produzentin fĂŒr BBC News gearbeitet. Sie hat in London und Sydney gelebt und sich mit ihrem Mann und ihrem Hund inzwischen in Surrey niedergelassen. «Manchmal lĂŒge ich» ist ihr DebĂŒtroman.