Horst Evers: Alles auĂer irdisch
Horst Evers ist mit ALLES AUĂER IRDISCH ein irrwitziger Science-FictĂon-Roman zum Nachdenken und zum Schmunzeln gelungen.
Irgendwann in ferner Zukunft, bei der Eröffnung des Berliner Flughafens BER, sitzt der MitdreiĂiger Goiko Schulz zusammen mit der Fahrradkurierin Kira im Flugzeug, um gemeinsam den Jungfernflug nach New York anzutreten. Dabei kennen sich die beiden kaum, sie haben den Flug zusammen bei âRadio Betterâ gewonnen. Doch bevor die Maschine abheben kann, landet ein fremdes Raumschiff auf der Piste und nimmt die beiden mit. Sie seien auserkoren, so erklĂ€rt ihnen die Besatzung, die Erde zu retten. Denn diese gehört eigentlich den Cyanen und wird von ihnen durch geheime MĂ€chte in der Finanzwelt regiert. Doch leider lĂ€uft das Investment mit dem blauen Planeten schlecht; die Bewohner ruinieren ihn.
Jetzt wollen sie das Paket an ein kriegerisches Volk verkaufen, das einen neuen TruppenĂŒbungsplatz benötigt. Und es gibt nur einen, der den Deal noch verhindern kann: Goiko, der seinen uralten Klingeltonvertrag nicht gekĂŒndigt hat â ein Vertrag, der es ihm erlaubt, vor dem intergalaktischen Gerichtshof zu klagen. Gemeinsam mit Kira und einigen auĂerirdischen Planeten-UmweltschĂŒtzern nimmt Goiko also den Kampf auf….
Alles auĂer irdisch
Nichts weniger als die Welt retten, das hat sich Horst Evers in seinem Roman âAlles auĂer irdischâ vorgenommen. Und das soll ausgerechnet sein etwas schluffiger MitdreiĂiger Goiko Schulz schaffen. Mit Bewusstseinszeitreisen, Nitzsches Philosophie und jeder Menge AuĂerirdischer wagt Evers einen Blick von ganz oben auf die Erde. Und ja, da ist einiges zu verbessern, denn in seiner Zukunft ist das höchste Gut die Stille â ansonsten werden die zukĂŒnftigen Erdlinge von Werbewjingles zu Tode beschallt.
Diese und viele andere kleine Spitzen hat der Kabarettist Horst Evers in seinem Science-Fiction platziert; ein Vorhaben, das ihn umtrieb, seitdem der als Kind mit âStar Trek – Raumschiff Enterpriseâ angefixt wurde. Herausgekommen ist ein irrwitziger SF-Roman, als dessen geistiger Vater unschwer Douglas Adams (âPer Anhalter durch die Galaxisâ) zu erkennen ist â und der uns gleichzeitig zum Nachdenken und zum Schmunzeln anregt. Mal ganz abgesehen davon, dass Horst Evers endlich auch mal die BVG positiv erwĂ€hnt.
Er selbst nennt sich der “GeschichtenerzĂ€hler aus Berlin”. Horst Evers, 1967 in Diepholz geboren, lebt seit seinem Lehramtsstudium in der heutigen Bundeshauptstadt. In BĂŒchern wie “Mein Leben als Suchmaschine” oder “GefĂŒhltes Wissen” beschreibt er die kleinen und groĂen Sorgen seiner Mitmenschen, ihre Freuden ebenso wie ihre Misserfolge. Evers ist zudem ein klassischer Vorleser: Er tritt mit seinen Geschichten in Soloprogrammen oder zusammen mit kleinen Ensembles auf. Er prĂ€sentiert sich auch auf der BĂŒhne ausgezeichnet und erhielt dafĂŒr 2008 den Deutschen Kleinkunstpreis.