Horst Evers: Alles außer irdisch

Horst Evers: Alles außer irdisch

Horst Evers ist mit ALLES AUßER IRDISCH ein irrwitziger Science-Fictíon-Roman zum Nachdenken und zum Schmunzeln gelungen.

Irgendwann in ferner Zukunft, bei der Eröffnung des Berliner Flughafens BER, sitzt der Mitdreißiger Goiko Schulz zusammen mit der Fahrradkurierin Kira im Flugzeug, um gemeinsam den Jungfernflug nach New York anzutreten. Dabei kennen sich die beiden kaum, sie haben den Flug zusammen bei ‘Radio Better’ gewonnen. Doch bevor die Maschine abheben kann, landet ein fremdes Raumschiff auf der Piste und nimmt die beiden mit. Sie seien auserkoren, so erklĂ€rt ihnen die Besatzung, die Erde zu retten. Denn diese gehört eigentlich den Cyanen und wird von ihnen durch geheime MĂ€chte in der Finanzwelt regiert. Doch leider lĂ€uft das Investment mit dem blauen Planeten schlecht; die Bewohner ruinieren ihn.

Jetzt wollen sie das Paket an ein kriegerisches Volk verkaufen, das einen neuen TruppenĂŒbungsplatz benötigt. Und es gibt nur einen, der den Deal noch verhindern kann: Goiko, der seinen uralten Klingeltonvertrag nicht gekĂŒndigt hat – ein Vertrag, der es ihm erlaubt, vor dem intergalaktischen Gerichtshof zu klagen. Gemeinsam mit Kira und einigen außerirdischen Planeten-UmweltschĂŒtzern nimmt Goiko also den Kampf auf….

Alles außer irdisch

Nichts weniger als die Welt retten, das hat sich Horst Evers in seinem Roman “Alles außer irdisch” vorgenommen. Und das soll ausgerechnet sein etwas schluffiger Mitdreißiger Goiko Schulz schaffen. Mit Bewusstseinszeitreisen, Nitzsches Philosophie und jeder Menge Außerirdischer wagt Evers einen Blick von ganz oben auf die Erde. Und ja, da ist einiges zu verbessern, denn in seiner Zukunft ist das höchste Gut die Stille – ansonsten werden die zukĂŒnftigen Erdlinge von Werbewjingles zu Tode beschallt.

Diese und viele andere kleine Spitzen hat der Kabarettist Horst Evers in seinem Science-Fiction platziert; ein Vorhaben, das ihn umtrieb, seitdem der als Kind mit “Star Trek – Raumschiff Enterprise” angefixt wurde. Herausgekommen ist ein irrwitziger SF-Roman, als dessen geistiger Vater unschwer Douglas Adams (“Per Anhalter durch die Galaxis”) zu erkennen ist – und der uns gleichzeitig zum Nachdenken und zum Schmunzeln anregt. Mal ganz abgesehen davon, dass Horst Evers endlich auch mal die BVG positiv erwĂ€hnt.

Er selbst nennt sich der “GeschichtenerzĂ€hler aus Berlin”. Horst Evers, 1967 in Diepholz geboren, lebt seit seinem Lehramtsstudium in der heutigen Bundeshauptstadt. In BĂŒchern wie “Mein Leben als Suchmaschine” oder “GefĂŒhltes Wissen” beschreibt er die kleinen und großen Sorgen seiner Mitmenschen, ihre Freuden ebenso wie ihre Misserfolge. Evers ist zudem ein klassischer Vorleser: Er tritt mit seinen Geschichten in Soloprogrammen oder zusammen mit kleinen Ensembles auf. Er prĂ€sentiert sich auch auf der BĂŒhne ausgezeichnet und erhielt dafĂŒr 2008 den Deutschen Kleinkunstpreis.

Horst Evers: Alles außer irdisch
Horst Evers:
Alles außer
irdisch

      

© Rowohlt Berlin
368 Seiten
22. Januar 2016
ISBN: 978-3871348150

      

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