Andreas Eschbach: Herr der Dinge
HERR DER DINGE von Andreas Eschbach ist eine sehr spannende und gelungene Mischung aus Utopie und Wissenschaftsroman.
Als der 10-jährige Hiroshi Kato und die gleichaltrige Charlotte Malroux sich zum ersten Mal in Charlottes Garten treffen, ist er der Sohn einer Haushaltshilfe, sie hingegen die Tochter des französischen Botschafters in Tokio. Schon den Kindern wird der gesellschaftliche Unterschied bewusst, doch Hishori prophezeit seiner Freundin, dass er eines Tages trotz seiner Herkunft ein berühmter Wissenschaftler werden und dafür sorgen würde, dass alle Menschen reich werden. Als die beiden sich Jahre später als Studenten in Harvard wiedersehen, ist Hiroshi schon tief in die Roboterforschung eingestiegen, während Charlotte Anthropologie studiert. Und obwohl die beiden sich stark zueinander hingezogen fühlen, finden sie nicht zueinander. Charlotte bereitet sich auf die Hochzeit mit einem reichen Erbe vor und Hiroshi macht weiter auf dem Weg zu einer wirklich bahnbrechenden Erfindung.
Herr der Dinge
Die Idee, dass alle Menschen frei von materiellen Sorgen leben könnten, ist nicht neu, aber immer wieder faszinierend. Wie schön wäre es doch, wenn „Replikatoren“ für endlosen Nachschub sorgen würden oder kleinste, sich selbst reproduzierende Nanoroboter all die Maschinen erzeugen könnten, die unser Leben leichter machen. In seinem neuen Roman „Herr aller Dinge“ geht Andreas Eschbach diesen Gedanken nach und spinnt darum eine spannende Geschichte mit fantastischen Zügen, die uns nebenbei viel Wissen über Nanotechnologie und moderne Robotik vermittelt. Dabei geht er verschiedenen utopisch-wissenschaftlichen Ideen nach, wie man z.B. Armut und Ressourcenknappheit entgegentreten kann, und lässt dabei so manchen Gedanken an die schöne Utopie von Gene Roddenberrys heiler Star Trek-Welt aufkommen.
Es ist aber auch die Geschichte von Hiroshi und Charlotte, die sich immer wieder treffen, ohne zueinander finden zu können – fast schon eine Allegorie auf die heutige Lage der Menschheit, die die Erde mit ihrem Wissen in ein Paradies verwandeln könnte, wenn da nicht die Menschen selbst wären, die sich im Wege stehen. So ist „Herr der Dinge“ ist eine sehr spannende und gelungene Mischung aus Utopie und Wissenschaftsroman.
Andreas Eschbach wurde 1959 in Ulm geboren. Verheiratet, ein Sohn. Studierte in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik, wechselte aber noch vor dem Abschluß in die EDV-Branche. Seit September 2003 mit seiner Frau und seinem Sohn in der Bretagne.