Laetitia Colombani: Das Haus der Frauen
DAS HAUS DER FRAUEN von Laetitia Colombani zeigt, dass Frauen ihr Leben mit etwas Hilfe wieder selbst in die Hand nehmen können.
Als die Pariser Staranwältin Solène zusehen muss, wie sich ihr Mandant nach einem verlorenen Prozess das Leben nimmt, ist es genug. Sie erleidet einen Burnout und geht monatelang nicht aus dem Haus. Erst als ihr angeboten wird, ehrenamtlich in einem Wohnheim für Frauen persönliche Briefe und Eingaben zu verfassen, gewinnt sie wieder Halt im Leben. Immer mehr Frauen unterschiedlichster Herkunft und Couleur bitten bald um ihre Dienste. So hilft Solène nicht nur anderen, sondern auch sich selbst.
Das Haus der Frauen
In ihrem neuen Roman „Das Haus der Frauen“ erzählt Laetitia Colombani von zwei starken Frauen: Von der fiktiven Rechtsanwältin Solène, die im modernen Paris eine neue Aufgabe als Briefeschreiberin in einer Einrichtung für gestrandete Frauen findet, und von realen Blanche Peyron, die eben diese Einrichtung in den 1920er Jahren mit Spendengeldern ins Leben gerufen hat. Zwischen ihren beiden Geschichten switcht Colombani stetig hin und her, um sowohl Solènes wohldosiertes Engagement, als auch Blanches unermüdlichen Einsatz bei der Errichtung des Wohnheims zu zeigen. Zugleich beschreibt die Autorin exemplarisch die Schicksale verschiedener obdachloser Frauen, die im multikulturellen „Palast der Frauen“ eine zeitweilige Unterkunft gefunden haben. Insbesondere ihre Protagonistin Solène lernt bei diesen Begegnungen ebenso viel über diese Frauen und ihre Lebensverhältnisse, wie über sich selbst.
So ist „Das Haus der Frauen“ ein einfühlsamer und engagierter Roman, der zeigt, dass Frauen ihr Leben mit etwas Hilfe wieder in den Griff bekommen und selbst in die Hand nehmen können. Das “Palais de la Femme” in Paris gibt es übrigens wirklich. Es ist eines der größten Wohnheime für Frauen, dass von Blanche Peyron vor fast 100 Jahren begründet wurde.
Laetitia Colombani wurde 1976 in Bordeaux geboren, sie ist Filmschauspielerin und Regisseurin. Ihr erster Roman »Der Zopf« stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wird verfilmt. Für ihren zweiten Roman »Das Haus der Frauen« recherchierte Colombani im »Palais de la Femme« in Paris. eEinem Wohnheim für Frauen in Not. Sie sprach mit Mitarbeiterinnen und Bewohnerinnen und wurde eine von ihnen. »Das Haus der Frauen« ist der erste Roman über Blanche Peyron. Die 1926 unter widrigsten Umständen eines der ersten Frauenhäuser begründete. Laetitia Colombani lebt in Paris.