Antonia S. Byatt: Frauen, die pfeifen

Antonia S. Byatt: Frauen, die pfeifen

Antonia S. Byatt erzählt in FRAUEN, DIE PFEIFEN treffend die Aufbruchstimmung und die gesellschaftliche Mentalität am Ende der 60er Jahre.

England im Jahre 1968. Wie fast überall in Westeuropa bestimmen auch auf der Insel technischer Fortschritt und gesellschaftlicher Aufbruch das Klima. Im gerade neu entstehenden Fernsehen feiert die junge Londonerin Frederica Potter große Erfolge als Talkmoderatorin – mit Themen wie „Freie Frauen“ und „Kreativität im Beruf“.

Dagegen hat ihre Bekannte Jacqueline Winwar in der gemeinsamen Heimat Yorkshire noch erhebliche Probleme, in der männlich dominierten Welt der Wissenschaften Fuß zu fassen. Ständig stößt sie auf neue Hindernisse. Und während sich an der Universität von Yorkshire der Widerstand gegen das akademische Establishment durch die Gründung einer Anti-Universität formiert, richtet eine Gruppe religiöser Eiferer auf einer nahe gelegenen Farm ein spirituelles Zentrum ein.

Alle diese scheinbar unabhängigen Ereignisse verknüpfen sich miteinander, bis es zum großen Knall kommt. Lautes Pfeifen drückt seit jeher öffentliche Missgunst oder Zustimmung aus. Und solange es das Pfeifen gibt, gilt es für Frauen als unschicklich. Doch die Frauen in Antonia Byatts neuem Roman pfeifen auf die Konventionen. Sie lassen sich nicht mehr einschüchtern und gehen ihre eigenen Wege.

Antonia S. Byatt: Frauen, die pfeifen

Sehr treffend beschreibt Antonia S. Byatt in “Frauen, die pfeifen” so die Aufbruchstimmung und die gesellschaftliche Mentalität am Ende der 60er Jahre. Spielend gelingt ihr eine ebenso unterhaltsame wie lehrreiche Mischung aus Zeit- und Liebesgeschichte, gespickt mit viel Religionsschelte und einem kritischen Blick auf den männerdominierten Betrieb altehrwürdiger englischer Universitäten und Wissenschaften. Obwohl manchmal etwas sperrig zu lesen, ist der neuer Roman von Antonia S. Byatt “Frauen, die pfeifen” sehr gescheit, unterhaltsam und gewitzt geschrieben. Mit ihm schließt sie zugleich ihren aus vier Bänden bestehenden Zyklus über das England der 50er und 60er Jahre ab.

A.S. Byatt ist 1936 in Yorkshire geboren. Byatt hat an der London University gelehrt, an der Central School of Art and Design und seit bis 1983 am University College in London. Sie schreibt regelmäßig Literaturkritiken für die Times Literary Supplement, die Sunday Times und die BBC. Sie hat drei Töchter und lebt in London.

hallo-buch.de - Rezensionen und Buchtipps von Silke Schröder
hallo-buch.de

      

© Insel Verlag
542 Seiten
August 2006
ISBN: 978-3458173090
Original:
A Whistling Woman

      

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