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Mittwoch, 24. Juli 2013

© Deutscher Taschenbuch
Verlag

448 Seiten
August 2013
ISBN: 978-3423214582
Original: Invisible Boy

Cornelia Read: Der Junge, den niemand sah

Cornelia Read gelingt mit DER JUNGE, DEN NIEMAND SAH eine spannende und erschütternde Story, die Anfang der neunziger Jahre in New York City spielt.

Nachdem Madeline Dare 1990 aus der nordamerikanischen Provinz ins heimatliche New York City zurückgekehrt ist, lebt sie mit ihrem Mann Dean, ihrer Schwester und einer Freundin gemeinsam in einem Appartement. Als sie ihrer sozial engagierten Cousine Cate hilft, einen alten Friedhof in Queens aufzuräumen, entdeckt sie im Dickicht das zertrümmerte Skelett eines Kindes. Die herbeigerufene Polizei findet schnell heraus, dass es sich hier um den 3-jährigen Teddy Underhill handelt, den seine Urgroßmutter schon vor längerem als vermisst gemeldet hatte und der von seinen Eltern schwer misshandelt worden war. Cate und Made geht der Fall sehr an die Nieren. Sie helfen bei den Ermittlungen und begleiten als Zeuginnen auch den späteren Prozess. Und jetzt, wo sie die Zeichen richtig zu deuten weiß, findet Made heraus, dass es in ihrer eigenen Familie ebenfalls einen schweren Fall von Kindesmisshandlung gab, den ihre Mutter bis heute verschweigt. Was soll sie tun?

Schon in “Es wartet der Tod” beschäftigte sich Cornelia Read mit einem aktuellen Thema, dort waren es pädagogische Experimente an Internatsschülern. In “Der Junge, den niemand sah” geht es um Kindesmisshandlungen und deren Folgen für die Betroffenen, aber auch für die ganze Familie. Ihre Heldin Madeline Dare begleitet den Fall des kleinen Teddy und muss dabei entsetzt feststellen, dass auch ihre Schwester durch den damaligen Freund der Mutter sexuell belästigt wurde. Read geht es um Moral und Verantwortlichkeit Kindern gegenüber, aber auch um die Rechtsprechung eines Staates und um eine Gesellschaft, die solche Übergriffe immer wieder zulässt. Trotz des ernsten Hintergrunds ist “The invisible boy”, so das englische Original, aber dennoch eine gut lesbare, flüssig erzählte Story und spiegelt ganz authentisch das Lebensgefühl junger Leute in den neunziger Jahre wider, die einfach nur auf der Suche nach einem erträglichen Job und nach sich selbst sind.

Cornelia Read wuchs in New York, Kalifornien und Hawaii auf. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren Zwillingstöchtern in Berkeley (Kalifornien). Gleich ihr erster Roman, ›Schneeweißchen und Rosentot‹wurde zum Bestseller und für eine Reihe bedeutender Literaturpreise nominiert.

Rezension von Silke Schröder

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